|
|
Reisebericht von meiner Islandreise
| Fotos: Julia Kiesel |
Foto / Text : Julia Kiesel
Wie in jedem Jahr, seit es den Adventskalenderfotowettbewerb bei Taktklar gibt, wurde ich von meiner Freundin erinnert uuuuunbedingt daran teilzunehmen, schließlich hatte sie den Hauptgewinn der Reise nach Egilsstadir 1 schon mal gewonnen.
| Reykjavík / Hallgrímskirkja----------------------------------------Julia Kiesel |
Nun ja, an Fotos mangelte es nicht, nur an der Motivation, das passende Foto für die ausgeschriebenen Themen herauszusuchen, schließlich hatte ich ja noch nie wirklich etwas gewonnen. Freundin sei Dank blieb ich dran. Auf den letzten Drücker habe ich dann 3 Fotos ausgewählt und zu Taktklar geschickt. Nun hieß es vom 1. Dezember bis zum 24. Dezember jeden Tag mit Spannung ein Adventskalendertürchen zu öffnen.
Als ich dann, ich weiß nicht mehr an welchem Tag, ein Kochbuch für Reiter gewann, schwand meine Hoffnung auf den Hauptgewinn, eine Woche Reiturlaub auf Egilsstadir1. Trotzdem öffnete ich weiterhin täglich tapfer die Türchen und……..am Morgen des 24. Dezember konnte ich kaum meinen Augen trauen….ich hatte gewonnen!!!!!!!!!!!!!! Eine Woche Reiturlaub in Island auf der Farm „Egilsstadir1“. Meine Freude war riesig!
Nachdem alles organisiert war um die Reise mit ruhigem Gewissen antreten zu können ( schließlich mussten Pferd und Hund während meiner Abwesenheit gut versorgt werden) flog ich im Juni nach Island. Das war nicht mein erster Aufenthalt auf Island ( ich bin Wiederholungstäterin) und mein Gedanke beim Landeanflug auf Keflavik war : „ Zum Glück weiß ich was sich bezauberndes hinter dem Nebel und dem Regen versteckt hält “.
Kaum war ich aus der Ankunftshalle des Flughafens draußen, entdeckte ich eine sehr freundlich aussehende junge Frau mit dem Egilsstadir 1 Flyer in der Hand wedelnd. Das klappt ja alles wie am Schnürchen, freute ich mich! Die junge Frau stellte sich als Kathi vor und sie war extra nur für mich den weiten Weg zum Flughafen gefahren um mich abzuholen. Auf dem Weg zur Farm erfuhr ich schon so einiges was mich in dieser Woche erwarten wird.
Kathi fuhr mich sicher auf die Farm, die wirklich (für deutsche Verhältnisse) sehr abseits inmitten herrlicher Landschaft liegt.
Die Pferde des Hofes weideten rund um das Wohnhaus und waren somit immer gegenwärtig. Kathi stellte mir meine Unterkunft und deren dazugehörige Geschichte vor. Ich durfte im „Hobbithaus“ schlafen. Das „Hobbithaus“ war ursprünglich ein Sandkasten !
Nachdem ich den Hof etwas erkundet hatte und die meisten der Hofbewohner kennenlernen konnte, erschienen nach und nach die anderen Gäste, die von einem Ausflug zurückkamen. Es war Zeit zum Abendessen. Es war eine kleine nette Gruppe an Gästen die ,wie sich herausstellte, alle die unterschiedlichsten Reitkenntnisse mitbrachten.
Das Abendessen war gigantisch lecker….und das blieb so! Jeden Tag durften wir mit einem herrlichen Abendessen ausklingen lassen!
Der Tag darauf begann leider wieder mit Regen. Christiane schlug deshalb ein „Indoor-Programm“ für den Vormittag vor. Nach einem sehr reichhaltigen leckeren Frühstück fuhren wir mit dem „Bussle“ nach Phorvaldseyri. Dort wurde ein Jahr nach dem Ausbruch des Eyafjallajökull das „Eyafjallajökull Erupts Visitorcentre“ eröffnet. Das ist ein kleines interessantes „Museum“ in dem man sich einen hochinteressanten Film über das Leben am Fuße dieses Vulkanes, insbesondere während und nach dem Ausbruch, anschauen kann.
Dann fuhren wir nach Skogar. Dort gibt es ein schönes Heimatmuseum. Mehr als 6000 vom Museumsbetreiber größtenteils selbst zusammengetragene Ausstellungsstücke können hier besichtigt werden. Zusätzlich vermitteln Häuser aus den verschiedenen Epochen der isländischen Geschichte einen sehr guten Einblick in das Landleben vergangener Zeiten. Zur Mittagszeit lud uns Christiane zu einer leckeren Suppe und Kaffee im Museumsrestaurant ein.Das Wetter wurde nun zusehends besser. Neben dem Museum liegt der wunderschöne Skogarfoss, den wir von untern und manche auch von oben, bestaunten.
| Skógafoss ist ein Wasserfall des Flusses Skógá |
Eine Sage erzählt dass der erste Wikingersiedler dieser Gegend einen Schatz in der Höhle hinter dem Skogarfoss versteckt hat. Jahre später entdeckte ein Junge die Truhe hinter dem Wasserfall. Er konnte aber nur nach dem Griff greifen ehe die Truhe wieder verschwand. Der Ring ( der Griff) der Schatztruhe wird jetzt im Museum in Skogar verwahrt.
Weiter ging es auf der Straße Richtung Vik. Ziel war Dyrholaey, in Deutsch „ Türlochinsel“. Hier gibt es einen wunderschönen Blick auf den Berg Reynisfjäll und auf die Reynisdrangar Felsen.
| Blick von Dyrhólaey auf die Reynisdrangar-Felsen |
Reynisdrangar bedeutet „ schwarze Felsnadeln im Meer“. Einer Legende nach sind es versteinerte Trolle im Meer. Der Strand hier ist wunderschön. Er wurde zu einem der 10 schönsten Strände weltweit gekürt. Er ist somit der einzige Top Ten Strand außerhalb der Tropen!
Auf dem Heimweg machten wir an dem wunderschönen Seljalandsfoss Halt. Der Seljalandsfoss zeigte sich von seiner schönsten Seite, mit Regenborgen. Das Besondere am Seljalandsfoss ist, dass man hinter ihm hindurch gehen kann. Regenkleidung ist hier von Vorteil.
| Seljalandsfoss ist ein Wasserfall im Süden Islands |
Das Wetter war nun so gut das dem Ausritt vor dem Abendessen nichts mehr im Wege stand.
Ich war sehr gespannt auf „mein“ Pferd und auf den Ausritt. Waren die Ritte die ich bis jetzt in Island machte oft sehr…..naja, abenteuerlich „Mein“ Pferd an diesem ersten Ausritt war Daliah. Ein sehr liebes zuverlässiges Pferd mit schönem Tölt.
Die „Einführung“ in die Reitweise des Hofes vor dem Ausritt wurde von Ole übernommen. Sehr ausführlich und auf jedes Pferd passend wurden wir auf den Ausritt und das Pferd welches wir reiten durften vorbereitet. Das war etwas das ich so in Island noch nicht kannte ! Der Stall ist sehr sauber und auch der Pflegezustand der Pferde und die Art wie mit ihnen umgegangen wird ist tiptop! Schon an diesem Tag merkte ich das Ole ein Pferdemensch mit Herz und Verstand ist, der nimmer müde wird über Pferde zu reden! Beim Ausritt herrschten klare Regeln. Jeder hatte den Anweisungen von Ole und den anderen Begleitern folgen. Das ist auch gut so. Ich fühlte mich sicher aufgehoben und Daliah ging flott und sicher im Schritt oder Tölt vorwärts. Alle kamen wir mit einem breiten Grinsen im Gesicht zurück zum Stall. Die Pferde durften auf die Weide und uns erwartete ein leckeres reichhaltiges Abendessen.
Zum Glück war das Wetter am folgenden Tag besser. Nach dem Frühstück begannen wir den Tag mit einem Ausritt. Heute durfte ich Hetja reiten. Auch sie ist ein Schätzchen. Zuverlässig und sicher töltend genoss ich die schöne Umgebung des Hofes. Zum Mittag gab es Suppe und ein Vesper. Am Nachmittag fuhren wir zum großen Kraftwerk nach Burfell. Es wurde im Besucherzentrum sehr gut veranschaulich wie mit Wasserkraft Energie gewonnen wird. Danach ging es weiter in das Freilandmuseum nach Þjóðveldisbaer wo ein Wikinger-Langhaus nachgebaut wurde.
Nach dem Nachbau schauten wir uns das Original in Stöng an. In Stöng sind die ausgegrabenen Fundamente eines wikingerzeitlichen isländischen Gehöfts zu besichtigen. Stöng ist wohl eines der wichtigsten archäologischen Forschungsprogramme Islands. Es gehört zu den besterhaltenen mittelalterlichen Bauwerken Islands.
Christiane zeigte uns dann noch ihren Lieblingswasserfall der auch hier im þjórsárdalur liegt. Den Gjarfoss.
| Gjarfoss |
Nach der Wanderung zum Wasserfall hatte Christiane für uns eine Stärkung in Form von Tee, Kakao, Kaffee und Keksen vorbereitet. Danach ging s zurück zum Hof. Auf dem Heimweg kamen wir am Hjalparfoss vorbei, den wir auch noch bewunderten. Am Abend konnten wir uns wieder über das leckere Abendessen freuen.
Den Tag drauf konnte man entweder mit nach Reykjavik oder am Hof bleiben und Reiten. Ich entschied mich für Reykjavik. Am Abend durften wir noch Reiten.
Heute bekam ich die wunderbare Foa zugeteilt. Sie wäre MEIN Pferd! Leider habe ich schon genug Pferde zuhause.
Am heutigen Tag stand Whale watching und Blue Lagoon oder Reiten zur Auswahl. Heute entschied ich mich für s Reiten. Zu dritt machten wir am Vormittag und am Nachmittag einen Ausritt. Das war toll! Am Morgen durfte ich wieder Foa reiten und am Nachmittag den Dromi.
Heute ist leider schon der letzte Tag, der sich aber als ein echtes Highlight herausstellte. Wir fuhren nach Hveragerdi. In Hveragerdi dampft und brodelt es überall. Die Stadt ist bekannt für ihre Gewächshäuser die mit Erdwärme beheizt werden. Nach einer strammen Wanderung wurden wir mit einem Bad in einem warmen Bach belohnt.
Das war ein unvergessliches Erlebnis, soooo schön!
Zu meinem letzten Ausritt durfte ich noch einmal die wunderbare Foa reiten! Auch sie werde ich so schnell nicht vergessen! Neben diesen „Großen“ Highlights hat uns Christiane immer wieder mit „Kleinen“ Highlights überrascht. Das war mal ein Ausflug ans Meer bei Stokkseyri. „Shopping“ in Selfoss. Besichtigung der Landsmotbahn in Hella. Das Pferdedorf in Reykjavik wurde auch bestaunt.Und ( für mich sehr beeindruckend) das Kaninchendorf!!! Ah, an Litla-Hraun, dem größten Gefängnis Islands, sind wir auch vorbei gefahren. Alles in Allem: Diese Woche war beeindruckend!!
Tja, dann ging s an das Koffer packen. Ein letztes gemeinsames Abendessen stand bevor. Ich genoss es noch einmal so richtig! Ich verabschiedete mich von Allen, denn ganz früh am Morgen fuhr mich Christiane wieder nach Keflavik zum Flughafen. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge ging es zurück nach Deutschland!
Ich möchte mich noch einmal recht herzlich bei Christiane und Ole von Egilsstadir 1 für diese „geschenkte“ Woche bedanken! Sie haben es geschafft mir diese Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen!
Das gesamte Hofteam war klasse! Die Pferde, wie die Pferde gehalten werden, wie mit ihnen umgegangen wird,……das ist einfach toll und vorbildlich! Alle Pferde waren gepflegt, und das Team kannte jedes beim Namen und seine Eigenarten. Was mich auch beeindruckt hat war, das viele Pferde auf dem Hof schon ein stolzes Alter haben und immer noch topfit bei den Ausritten dabei sind. Das Alter war ihnen nicht anzumerken. Die Tipps die ich von Ole für s Reiten bekam rufe ich mir auch hier, Daheim immer wieder ins Gedächtnis und wende sie an.
Ich kann Egilsstadir1 wirklich auf s Wärmste weiterempfehlen! Insbesondere an Alle (egal ob Anfänger oder fortgeschrittene Reiter, aber auch Nichtreiter) die bei einem Reiturlaub auf Island gut aufgehoben sein und gleichzeitig noch viel vom Land sehen möchten. Das köstliche Essen möchte ich auch noch mal erwähnen. Ich kam bestimmt 2 Kilo schwerer wieder nach Hause. Egilsstadir1…..ich komme bestimmt mal wieder !
|
|
Familientreffen | Hengste und ihre Nachkommen |
|
|