Hintergrund

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  • Immer zu Späßen aufgelegt: Numi erzählt aus einem bewegten Leben.
    [06.04.2002 • Autor: Ingelotte Frie]


    Hey, ich heiße Numi. Eigentlich heiße ich ja Blesi - Numi ist mein Künstlername! Ich bin 26 (bald 27) Jahre alt und habe eine bewegte Vergangenheit. Von meinem Vater, dem berühmten Glófaxi frá Sandhólaferju, habe ich das Aussehen, vor allem diese wilde Mähne.

    Ganz besonders stolz bin ich auf meine Jugendjahre, in denen ich vielen Bereitern und anderen Spezialisten gezeigt habe, was eine Harke ist. Da viele meinten, ich sei ein Mistviech, wurde ich
    mehrmals verkauft. Das war schlimm - es gab viel Zoff.

    Schließlich kaufte mich eine Reitschule. Na ja, da habe ich dann selbst nachgegeben und hart gearbeitet - jeden Tag, jahrein, jahraus. Das war kein Zuckerlecken, oft war ich total am Ende. X Generationen von Kindern und Erwachsenen habe ich das Reiten beigebracht und manchmal musste ich auch richtig dicke Klöpse schleppen.
    Aber meine Reitschüler liebten mich, weil ich total die Ruhe habe und Nerven wie Drahtseile. Ab und zu habe ich mir denn doch noch ein paar Späße erlaubt: Ich weiß z.B. immer, welcher Weg nach Hause führt und manchmal habe ich nicht einsehen können, dass man bei Ausritten erst auf Umwegen zum Stall gelangen sollte. Da habe ich dann ein bisschen abgekürzt und war viel früher zu Hause als die Kollegen.

    Endlich kam ich in den Genuss meiner wohlverdienten Ruhe und ging in Rente, habe dann eine neue Besitzerin und deren Familie, denen ich allen das Reiten beigebracht habe, adoptiert.
    Wir haben noch einige schöne Wanderritte gemacht. Dabei war ich eine große Hilfe, weil ich den jüngeren Pferden gezeigt habe, dass weder ein Fasan, ein IC-Zug oder eine Autobahnbrücke etwas Schlimmes sind und, weil mein Navigationssystem im Kopf bei der Wegefindung half.

    Heute tun mir meine Beine oft weh, man merkt doch die viele Arbeit in den Knochen. Aber arbeiten brauche ich schon lange nicht mehr. Ich gehe mit einigen netten Mädels das ganze Jahr auf die Weide und finde immer jemanden zum Toben und Spielen.
    Großen Spaß macht mir meine Kunst im Überwinden von Elektrozäunen. Kein Zaun ist vor mir sicher. Auf diese Weise habe ich mir schon manch vergnüglichen Ausflug gegönnt: Habe die Mädels in der Nachbarschaft besucht oder beim Bauern König das leckere Getreide aufgefressen. Damit bringe ich meine Leute etwas aus der Fassung, aber man sieht mir manches nach.
    Die Kunst, mir ständig Dummheiten einfallen zu lassen, ist mir bis in mein Alter erhalten geblieben und ich verspreche Euch: Das war noch nicht alles!

    Euer Numi.



    Ein vergnügter Numi an einem schönen Wintertag (2001).