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  • Rezension zu "Das Islandpferd" von Anke Schwörer-Haag
    [19.01.2020 • Autor: Hannah Frie]
    Anke Schwörer-Haag

    Das Islandpferd

    120 Seiten laminierter Pappband
    135 Farbfotos, 4 Farbzeichnungen

    Sonderauagabe: 14,95 €

    ISBN 978-3-440-121849


    Ein ‚Klassiker‘ unter den Islandpferdebüchern wurde neu aufgelegt:  Das Buch „Das Islandpferd“ von Anke Schwörer-Haag aus dem Franckh-Kosmos Verlag. In unserem Wohnzimmerschrank findet sich noch die ‚alte‘ Ausgabe des Buches von 1988. Es war unser erstes Islandpferdebuch - und wurde unmittelbar nach dem Kauf des ersten Islandpferdes angeschafft.

    Und auch heute eignet sich dieses Buch insbesondere für den Islandpferde-Neuling, der zunächst einmal einen Überblick über die ‚Islandpferdewelt‘ erhalten möchte. Die Neuausgabe des Werkes ist optisch weitaus attraktiver geworden: mit schönen Fotos, Infokästen und übersichtlicher Gestaltung. Natürlich wurde es auch inhaltlich auf den neuesten Stand gebracht, ergänzt und überarbeitet.

    Das Buch umfasst nach dem Einstieg „Typisch Islandpferd“ jeweils ein Kapitel zu Tölt und Rennpass, zum Geländereiten, zum Sport, zur Ausbildung, zur Haltung, zur Fütterung, zur Geschichte sowie zu Islandreisen.  Es geht  bei den einzelnen Themen nicht zu sehr in Tiefe und lässt sich übersichtlich und unkompliziert lesen.

    Dieser Punkt führt jedoch gleichzeitig dazu, dass der Inhalt zum Teil etwas pauschalisierend dargestellt wird, was dem erfahrenen Islandpferdebesitzer beim Lesen auffallen wird. Zum Beispiel wird im Kapitel „Ausbildung – Wege für Reiter und Pferd“ die möglichst ‚wilde‘ Jungpferdeaufzucht propagiert, während zu frühes Üben mit dem jungen Pferd dazu führe, dass „den Jungtieren schon früh der ‚Nerv‘ gezogen“ werde – mit der Folge von Verhätschelung und charakterlichen Problemen (S. 55 ). Das scheint mir doch zu sehr schwarz-weiß betrachtet: Zwischen ‚Verwilderung‘ und ‚Verhätschelung‘ gibt es bei der Jungpferdeerziehung doch vielerlei Nuancen …

    Leise kritische Töne finden sich im Kapitel „Nicht fürs Kämmerlein – Sport mit Islandpferden“, wo auf das Auseinanderklaffen von Idealvorstellung und tatsächlichem Bild der Vorführungen auf Islandpferdeturnieren hingewiesen wird (S. 37-38).  Meiner Meinung nach wäre es wünschenswert gewesen, die Bedeutung des (guten) dressurmäßigen Trainings für Islandpferde in diesem Buch deutlicher anzusprechen.

    Fazit: Ein informatives Islandpferdebuch für den Neueinsteiger, der hier gebündelt das Wichtigste rund ums Islandpferd erfahren kann. Fortgeschrittene Islandpferdebesitzer werden teilweise auch noch interessante Infos finden, jedoch sehe ich das Buch in erster Linie als Einsteiger-Lektüre an.