Also, nachdem ich gelesen habe, dass es nun um Nachkommen des Tháttur frá Kirkjubae IS 722 geht – dachte ich: da stellst du mal deine beiden vor!

Die Stute heißt Gjöf, ist 4-Gänger und geht auf Valur de Bourbon zurück, der wiederum ein Tháttur–Enkel ist. Ich kaufte sie vor 4 Jahren von Piet Hoyos und das Füchslein war mir damals auf Anhieb sympathisch, heißt Gjöf doch zu deutsch: „die Gabe“. Gjöf wurde in Bayern von Katja Kellner gezogen, der man zu dieser phantastischen Stute nur gratulieren kann! Ich kaufte sie damals als potentielles Sport B–Pferd. Gingen wir anfangs noch keinen Schritt Tölt, so lernten wir beide voneinander – und die Fortschritte wurden immer größer und ich war immer stolzer auf mein Füchslein! Sprüche eines Trainers, wie: „Du hast ein respektloses Pferd, das du nie richtig beherrschen wirst...!“ wandelten sich innerhalb eines Jahres von ein- und derselben Person in: „Großartig, das ist Sport B, der Wahnsinn, was hast du nur mit der Stute gemacht?“

	"Gjöf" hochträchtig.

Tja, das alles gehört nun leider der Vergangenheit an.... Am 09. Jänner 2003 wurde Gjöf von einem Pferd in der Box getroffen. Die Verletzung war so schlimm, dass der Tierarzt doch glatt meinte, ich möge doch an meine finanziellen Kapazitäten denken und das Pferd einschläfern lassen, weil nichts mehr so werde wie früher! Auch die Tierärztin auf der Uniklinik meinte, dass dieses Pferd nur noch für die Zucht eingesetzt werden könne und die Möglichkeiten für eine reiterliche Zukunft sehr schlecht aussehen würden – hatte Gjöf doch eine Knochenabsplitterung direkt im Krongelenk! Ich muss sagen, dass das alles nicht sehr leicht für mich war, ich mich aber dennoch für GJÖF entschieden habe und alles daran gesetzt habe, sie leben zu lassen, egal wie! Was soll ich sagen – seit November 2003 kann ich zur Verwunderung aller, meine „Gabe“ nun auch wieder reiten. Sicher bei weitem nicht mehr so wie früher, das ist klar, aber sie ist eine Kämpfernatur – und genau das richtige Pferd für mich!!!!!!!!

	Links: "Gladur" mit 4 Monaten. Rechts: "Gladur" ca. 3 Stunden nach der Geburt.

Nun möchte ich aber noch von Gjöfs Sohn Gladur erzählen! Gladur wurde im Jahr 2001 geboren – er geht auf Bessi frá Eyrarbakka zurück, der wiederum Sohn des legendären Feykir frá Hafsteinsstödum ist. Für mich war es wahnsinnig toll: mein eigenes Pferd zu züchten und ich habe ihn 2-3 Stunden nach der Geburt das erste Mal gesehen und muss wirklich sagen: die Bindung zu einem selbst gezogenen Tier ist wirklich einzigartig!

	"Gladur" im Juni 2004.

Jedoch auch mit ihm hatte ich kein Glück und im April 2004 „durfte“ ich die Uniklinik in Wien aufsuchen – hatte sich doch Gladur irgendwo gestoßen und die Lahmheit war vom Tierarzt nicht in den Griff zu kriegen. Also fuhren wir nach drei oder vier verschiedenen Diagnosen endlich auf die Uniklinik und nach einer Woche die erschütternde Diagnose für meine Geldbörse ;-) Knochenabsplitterung Hufbein. Also auch hier ein operativer Eingriff, der von Frau Dr. Licka, die für mich seit Gjöf eine vertrauenswürdige Person war und ist, durchgeführt wurde!

Es ging alles gut und ich hoffe, dass diese Zeiten vorbei sind und keines meiner Pferde mehr verletzt durch die Gegend läuft. Ich habe die Konsequenzen getroffen und mich schweren Herzens von dem Stall getrennt, da einfach zu viel passiert ist im letzten Jahr – vor allem meinem „Kleinen“ hätte ich eine solche Verletzung sehr gerne erspart, musste er doch mit seinen 2,5 Jahren beim Verbandwechsel so ruhig stehen wie seine erwachsene Mutter..!

An dieser Stelle möchte ich nochmal herzlichen Dank an Frau Dr. Licka aussprechen, die mir auch in schweren Stunden immer hilfreich zur Seite gestanden ist! Ebenso natürlich DANKE an meine besten Freundinnen Julia, Dani und meine Eltern, ohne die vieles nicht möglich gewesen wäre...