Zum Artikel "Hufrehe als Indiz für eine latente Primärerkrankung" passt die folgende Geschichte, die deutlich macht, wie hilfreich Publikationen über solche Themen sein können:

Als "Gustur" im Sommer 2002 knapp 17-jährig zu uns kam war noch alles in bester Ordnung.
Im ersten Winter bei uns  entwickelte er ein ungewöhnlich langes und dichtes Winterfell. Er sah aus wie ein schottisches Hochlandrind ohne Hörner. Auch im nächsten Frühjahr trennte Gustur sich nicht so recht von seiner Haarpracht. Wir glaubten zunächst an irgendwelche Mangelzustände und änderten die Fütterung. Dann kamen aber die ersten heftigen Rehe-Schübe, die durch den Tierarzt nur sehr unbefriedigend zu therapieren waren. Gustur bekam über einen langen Zeitraum Schmerzmittel und durchblutungsfördernde Medikamente.  Sein Zustand verschlimmerte sich trotz Behandlung und Weideverbot. Es kamen dann auch noch arge Kreislaufprobleme hinzu und der Tierarzt riet zur Euthanasie.

	aktuelles Foto.

Gott sei Dank ist mir damals ein Artikel zum Thema "Equines Cushing Syndrom" in den Sinn gekommen, den ich Monate vorher in einer Fachzeitschrift gelesen hatte. Darin war beschrieben, dass bei dieser Erkrankung das extrem lange Haarkleid charakteristisch ist. Der Test in einer Klinik brachte die Bestätigung: Cushing! Da unser Tierarzt keine Erfahrung mit dieser Erkrankung hatte, informierte ich mich selbst im Internet und in Fachzeitschriften über die Behandlungsmöglichkeiten. Gustur bekommt seitdem täglich ein Medikament mit dem Wirkstoff "Pergolid". Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der richtigen Dosierung, geht es Gusti jetzt wieder richtig gut und er steckt wieder voller Lebensfreude. Nur das immer noch recht lange Haar deutet auf die Krankheit hin. Das macht ihn aber zu etwas ganz Besonderem und wir sind froh, dass wir ihn noch haben.

Anita Krsak
Gindericher Str. 33
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