www.taktklar.de - 19.07.2006
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Autor: Kirsten Hofmann (E-Mail: )


  Züchterfortbildung 2006 Landesverband Weser-Ems


Fazit der 26 Teilnehmer der Züchterfortbildung 2006 LV Weser-Ems: „Unbedingt wiederholen!!! Dann am besten 2 Tage!“ Wunderbar sonniges, mildes Wetter, konzentrierte Zusammenarbeit und eine fröhliche Atmosphäre haben dieses Event am 8. Juli geprägt.

Begeisterte Kommentare rundeten das Treffen ab und neue Ideen wurden entwickelt: „Viel dazugelernt“ - von einem „alten Hasen“!- „Ich habe einen Eindruck bekommen, wie eine Materialprüfung vonstatten geht.“ - ...“gelernt die entscheidenden Punkte für eine Gebäudebeurteilung zu sehen!“ - „Dinge, die ich vorher nicht beachtet habe, bewerte ich nun anders!“ - „...ich habe einen neuen Blick auf das Gebäude und die Gangarten meines Pferdes bekomme!“ - „Das nächste Mal bringe ich eine Stute mit mehreren gerittenen Nachkommen mit, das wird bestimmt spannend!“


Die anerkannte Referentin Barbara Frische, internationale und nationale Materialrichterin, führte souverän und einprägsam in die Grundzüge der Gebäudemerkmale und deren Beurteilungen ein. Die Materialbögen der FIZO gaben hierzu - übersichtlich unterteilt in Plus- und Minus-Merkmale - knappe, charakteristische Anhaltspunkte. Barbara Frische ging auf alle unsere Fragen ein und erklärte sehr erhellend die Gewichtung und den besonderen Einfluss auf die „Funktionailtät“ - sprich Gangveranlagung! - des Pferdes. Erfahrene Züchter kommentierten: „Sehr gute vernünftige Basis zur Beurteilung – gibt dem Züchter über die Aufschlüsselung handfeste Hinweise zum Gebäude und den Gängen seines Pferdes!“

Dann die Praxis: Die Teilnehmer haben 7 gerittene und 3 Jungpferde vorgestellt – erst unter Anleitung mit Erklärungen und praktischem Üben – Hinfassen und genauem Beobachten!!! Erster Eindruck - Kopf, Hals/Schulter/Widerrist (Hoher Faktor!) – zylindrischer Rumpf? Bemuskelung? – Form und Bemuskelung der Kruppe – Gliedmaßen - Was ist eine gute Sehne? - Wann ist sie zu dünn, wann schwammig? - Stellung der Gliedmaßen - Bodeneng? Zeheneng? - ... aber im Trab auf einmal anders! - Wie sieht ein guter Huf aus ? - Last, but not least: die Schönheit! Mähne und Schweif!


Zum eigenständigen Richten wurden drei Gruppen gebildet und dann ging das Debattieren los! Mit dem sehenswerten Ergebnis, das ein schon „FIZO- geprüftes Pferd“ wirklich völlig objektiv und kritisch durchgerichtet wurde! Die Teilnehmer hatten einen sehr guten Blick entwickelt für Vorzüge und Mängel!

Ein superleckeres Öko-Bufett zur Erholung – und natürlich viel Kuchen (Kalorien verbraucht man schon ;) – Danke für die Kuchenspenden!!

Dann das Richten der Gänge – hier haben wir die theoretischen Erklärungen in die Praxis mit hineingenommen. Interessant die Zusammenhänge Gebäude = Gangvermögen! Wirklich jeder Pferdebesitzer stellte sein Pferd selber vor und konnte jetzt hier einmal Materialprüfungsreiten üben. Es gab für jeden Reiter 10 lange Seiten, auf denen das Pferd in allen Gängen gezeigt wurde. Vielen Dank besonders an die, die keinen Turnierkracher hatten, sondern sich trauten, ihren Freizeitpartner vorzustellen. Gerade für unser Freizeitpferd ist es wichtig, dass wir sein Vermögen einschätzen können! Die Ovalbahn plus die Paßgerade waren optimal dafür geeignet. Man konnte die Gänge sehr schön beobachten. Barbara Frische erklärte immer wieder die deutlich strengere Wertung der Materialprüfung im Vergleich zu einer Sportprüfung. Das erstaunte einige und gab mehrmaliges Nachfragen. Besonders die Punkte Spirit (Charakter und Gehwille) und „Form unterm Reiter“ ließen sich sehr gut objektiv und faktisch untermauern! Mit Hilfe der Materialbögen hatte man immer die entscheidenden Kriterien vor Augen.


Und dann die Jungpferde, hier hatten wir als Arbeitsgrundlage die neuen, offiziellen Richtbögen der IPZV-Fohlen-/Jungpferde-Basisprüfung. Diese Arbeitsgrundlage ist in der Struktur angelehnt an das FIZO-Formular und darum genauso übersichtlich. Hier deutlich, die den Jungpferden altersbedingten angepassten Prüfungsbedingungen für die Gänge. Sie zielen mehr darauf, was das Pferd selber zeigt. Darum ist hier genaues Beobachten besonders wichtig! Das Gebäuderichten ist identisch zu der Prüfung für das gerittene Pferd. Vergessen sollte man allerdings nie, dass hier ein Pferd im Wachstum beurteilt wird. Dies ist wirklich nur eine Momentaufnahme!

Abschließend hatte jeder ein deutlicheres Bild seines Pferdes, hatte positive und kritische Punkte im Focus und eine geschärfte Beobachtung. Die Teilnehmer waren durchweg zufrieden. Das wollen wir nochmal! Ideen für 2007: „Familien richten“ - Motto: Unser eigene „Mini- DIZ“!

Vielen Dank an den IPOL für das Bereitstellen der Vereinsanlage und vor allem dem gemütlichen Vereinshaus!!
Vielen Dank nochmal an Barbara Frische - ihr Erfahrungshorizont ist toll und es macht einfach Spaß mit ihr!
Und Danke an alle Teilnehmer für diesen schönen Tag!


 


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