www.taktklar.de - 17.08.2007
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Autor: Sonja Schallmo (E-Mail: )


  Kraftvoll und sensibel - Pferdegemälde von Julia Aatz zu gewinnen

*(1) Julia Aatz, Acryl auf Holz, 61 x 83 cm, 2001
Montagmorgen. Eben habe ich unseren Islandpferden ihr Frühstück serviert, und, während die Ponys zufrieden vor sich hin mümmeln, selbst schnell die "Vom-Bad-Ins-Auto-Zur-Arbeit-Nummer" abgespult; zum Frühstücken habe ich keine Zeit.
Montags schon gar nicht.

Ich durchquere das Foyer der Kunsthochschule, an der ich arbeite, und als ich die ausgestellten Öl- und Acryl-Gemälde, die die Foyerwände schmücken, sehe, scheint mir zunächst, ich bin noch nicht ganz wach. Dann bin ich plötzlich voll da, glücklich, begeistert, ein besserer Mensch. Sozusagen. Das Foyer ist erfüllt von Pferden. Ein Dunkelfuchs*(1) stürmt mit flatternder Mähne dahin, sein Fell glänzt schweißnass in kräftigen Rot- und Brauntönen, und obwohl nur Kopf und Schulter mit dynamischen Pinselstrichen dargestellt wurden, weiß man, dass sich seine Muskeln am ganzen Leib vor Anstrengung straffen. Ihm gegenüber dösen zwei Schimmel* (2+3), bei beiden Bildern in zartem Weiß, Creme, Grün und Blau handelt es sich um Detailstudien von Gesichtern: Halbgeschlossene Augen, schläfriger Blick, Ruhe, Entspannung. Das Auge einer alten Stute*(4) blinzelt den Betrachter versonnen an, das Bildnis ist mit anmutigem Strich ausgeführt, die Farben sind gedämpft, ein wenig Grau ist dabei, der Blick ist weise, aber noch klar.

*(2+3) Julia Aatz, Acryl auf Holz, 70 x 70cm, 2001/2002

Man erkennt: Dies sind nicht nur Gemälde von Pferden.
Es sind tiefe Einblicke in Persönlichkeiten, Stimmungen, Seelen.
Genauso, wie mein Pony mich durch einen feuchten Blick, einen fröhlichen Schnaufer oder gar durch eine freudige Begrüßung (sic!) berühren kann, berühren mich diese Kunstwerke.

*(4) Julia AatzAltes Auge (Hetja), Öl auf Baumwollgewebe, 18 x 24 cm, 2006
Bisher habe ich noch nie den Wunsch verspürt, meinen Isländer malen zu lassen. Diese ´Ich-pinsele-Ihren-Liebling-vom-Foddo-Bilder´, die häufig in Zeitschriften oder im Internet angeboten werden, finde ich meistens schlecht, oft grottenschlecht.
Glotzäugige Pferde mit verschieden großen Ohren und Nüstern wie schwarze Löcher, wallende Mähnen und Schweife, die verdrehte Beine und Giraffenhälse verdecken sollen… Nee.
Aber diese Arbeiten hier… Ein Gemälde von meinem Reykur, das seinen Charakter einfängt, seine Individualität unterstreicht…
Ich will auch so was!

Julia Aatz, Nicole Mertz auf Odin vom Moorflur, Öl auf Baumwollgewebe, 40 x 50 cm, 2007
Diese erste Begegnung mit Werken der Künstlerin Julia Aatz, die damals Studentin an der Hochschule der Bildenden Künste Saar war - nachdem sie bereits einen Meisterbrief im Steinmetzen- und Steinbildhauerhandwerk hatte - liegt schon ein paar Jahre zurück und seitdem habe ich ihr Werk, in dem das Pferd neben Darstellungen von Natur und Mensch eine zentrale Rolle spielt, intensiv mitverfolgen und kennen lernen dürfen. Meine Faszination für ihre sensiblen Arbeiten ist heute noch dieselbe wie damals, ob es sich dabei um Gemälde, Plastiken oder Skulpturen handelt, denn Julia Aatz fängt Gefühle und Wesenszüge ein, wilde Freude, natürliche Anmut und Vertrauen ebenso wie stummes Leid und Resignation; ihre Ausstellung „Unten“ zum Thema Grubenpferde war ergreifend.

Julia Aatz, Blikar fra Midhjaleigu, Öl auf Baumwollgewebe, 50 x 60 cm, 2005
Um solche Emotionen beim Betrachter hervorzurufen, braucht eine Künstlerin nicht nur eine sichere Hand, eine umfassende Ausbildung und viel Talent, vor allem muss sie selbst die Pferdeseele kennen, erkennen, erspüren; dieses Verständnis ist Julia Aatz im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt worden: Sie wuchs auf dem Islandpferdegestüt „Moorflur“ im Saarland auf, wo sie noch heute mit zahlreichen Tieren, vor allem Islandpferden, lebt und arbeitet.
Derzeit kooperiert sie mit der Zeitschrift „aniTime“ (www.anitime-online.de), einer kostenlosen Heimtierzeitschrift, die sechsmal im Jahr deutschlandweit erscheint und die in ihrer neuesten Ausgabe im August 2007 Julia Aatz und einige ihrer Werke vorstellt.
In einem besonderen Gewinnspiel kann man hier außerdem ein exklusives, individuelles Portrait von seinem Lieblingspferd gewinnen…
Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage der Malerin und Bildhauerin unter www.julia-aatz.de, Rubrik „Aktuell“. Falls man sich aber auf den Glücksfall eines möglichen Hauptgewinns nicht verlassen möchte, kann man über diese Homepage auch Kontakt zu der Künstlerin aufnehmen, z.B., um sein eigenes Tier verewigen zu lassen.
Und da sie ab September 2007 einer Galerie verpflichtet sein wird, kann man davon ausgehen, dass ihre Kunstwerke nie wieder so günstig sein werden, wie es momentan der Fall ist…

Julia Aatz, Oda vom Moorflur, Öl auf Baumwollgewebe, 140 x 160 cm, 2006
Julia Aatz sagt von sich selbst, dass ihr Leben von zwei Leidenschaften geprägt ist: Von Kunst und Pferden.
Und nachdem sie sich nicht auf das Eine oder das Andere festlegen wollte, hat sie beide Passionen erfolgreich miteinander verbunden: Julia Aatz ist sowohl aufstrebende Künstlerin als auch engagierte Reiterin. Sie ist aber auch (und das vor allem) ein sensibler Mensch, der sich in die ihm anvertrauten Lebewesen einfühlt, ihre Gemütsbewegungen teilt und diese Erfahrungen an ihre Mitmenschen weitergibt.

Gustav Rau sagte:
„Die Seele des Pferdes äußert sich nur denjenigen, die sie suchen.“
Dem ist nicht mehr hinzuzufügen.

Sonja Schallmo


 


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