Einen guten Überblick über die Vielfalt der in Deutschland zum Deckeinsatz kommenden Islandpferdehengste bot sich den zahlreichen Besuchern der Bundeshengstschau. Aus allen Teilen Deutschlands waren am heutigen Samstag, 17. April 2004, sowohl die Hengste als auch die Zuschauer zum Reitzentrum Kaufungen gereist.
 |
 | Beeindruckende Bewegungen: "Lykill frá Blesastöðum" (li.) und "Eldur von Svada-Kol-Kir" (re.). |  |
Die Hengste wurden zumeist in farblich oder verwandtschaftlich passenden Zweiergruppen auf der Ovalbahn präsentiert. Mit Spannung wurden bekannte Spitzenhengste erwartet: So war mit „Sjoli frá Dalbæ“ unter Uli Reber der höchstbewerteste Islandpferdehengst der Welt (Gesamtnote: 8,66, Pass: 10) in Kaufungen zugegen. Sehr schick und mit beeindruckenden Bewegungen zeigte sich der Fuchsschecke „Tindur vom Adlerhop“ (V: "Kolskeggur frá Ásmundarstöðum", MV: "Hattur frá Kirkjubær") unter Jolly Schrenk. Über viel Power und vier erstklassige Gänge verfügt „Glaumur frá Auðsholtsjáleigu“, den Martin Güldner vorstellte. Der Schimmelhengst „Flengur frá Böðmóðsstöðum“ (V: „Gustur frá Hóli“) überzeugte durch seine gute, gleichmäßige Fünfgangveranlagung bei besonders gutem Rennpass und Lauffreude. Zwischen den Reitvorführungen konnten auch einige Jungehengste im Freilauf einen Eindruck von ihrem Gang-Talent vermitteln: So fiel der interessant gezogene (Vater: "Heiðar frá Meðalfelli", MV: "Bylur frá Kolkuós") Fuchsfalbe „Gandur von der Igelsburg“ durch seine schicken, hoch-weiten Bewegungen auf.
 |
 | Vater: „Bliki frá Miklabæ“ (li.) und Sohn: „Sibelius vom Eichenhof“ (re.). |  |
Ein interessantes Vater-Sohn-Scheckhengst-Duo gab es mit „Bliki frá Miklabæ“ und seinem Sohn „Sibelius vom Eichenhof“ zu sehen. Und auch andere Hengste wie „Hlynur frá Kjarnholtum“, „Fáni frá Hafsteinsstöðum“ oder „Dökkvi frá Mosfelli“ wurden mit mehreren gerittenen Nachkommen gezeigt. Viel Ähnlichkeit in ihrer (feuerroten) Farbe und in ihrer Fünfgangveranlagung konnte man bei den Nachkommen von „Gandur frá Skjálg“ entdecken.
 |
 | „Fáni frá Hafsteinsstöðum" mit Nachkommen. |  |
Im Dauereinsatz war Anika Schneppe, die reihenweise und sehr harmonisch Hengste des Friedrichshofes (Fylkir, Freyfaxi, Freggur, Fjölraudur...) bei der Hengstschau ritt. Auch am anschließenden Gaedingakeppni nahm sie mit „Fjölraudur vom Friedrichshof“ (A-Flokkur) und „Freggur vom Friedrichshof“ (B-Flokkur) teil.
 |
 | "Hedin vom Friedrichshof" unter Anika Schneppe (li.). / "„Hlynur frá Kjarnholtum“ unter Styrmir Árnason (re.). |  |
Während der ganzen Veranstaltung hatten die Zuschauer die Gelegenheit, bei der Wahl zum „Deutschland sucht den Superhengst“ mitzumachen und beliebig viele Stimmkarten für ihren Favoriten zu erwerben. Über 750 Stimmen wurden abgegeben und schließlich konnte „Rubin von Berlar“ (Züchterin: Elisabeth Berger, Besitzer: Familie Mitgau) den Titel erringen und die Preise entgegennehmen.
 |
 | "Randver frá Nýjabæ" (li.). / Der deutsche 'Superhengst': "Rubin von Berlar" (re.). |  |
Der freie Eintritt, ein flüssiger Ablauf, herrlicher Sonnenschein und viele tolle Hengste waren die Pluspunkte dieser Veranstaltung. Negativ zu bemerken ist der hohe Preis von 10 Euro für das – nicht gerade hochqualitativ gedruckte und aufgemachte – Programmheft.