Rasante Rennpass-Impressionen im Nebel
Eine Gala war Höhepunkt der 10. Handorfer Islandpferdetage

[01.05.2000 • Text: H. Frie • Fotos: K.-H. Frie]

  Dichte Nebelschwaden liegen über der dunkelen Halle - verheißungsvolle Stille. Plötzlich spielt die Musik auf und zwei Fackeln rauschen pfeilschnell an den Zuschauern vorbei. Können Fackeln fliegen?

Zumindest in den Händen zweier routinierter Rennpassreiter und im Rahmen des Showprogrammes anlässlich der 10. Handorfer Islandpferdetage des IPZV Münsterland vom 27. bis 30. April im Westfälischen Pferdezentrum in Münster-Handorf ganz im Zeichen von Nebel- und anderen Schwaden. Reynir Adalsteinsson und André Ziemann gaben den rund 1000 Besuchern der Gala am Samstagabend eine rasante Impression des fünften Ganges der Islandpferde.
 
Daneben stellte sich das Islandpferd in seiner Vielfältigkeit dem Publikum in weiteren Schaubildern des Gestüt Lindenhofes, der Reitschule Berlar, des Islandpfedevereins Osnabrücker Land und der Islandpferdefreunde Münster und Umgebung vor. Ebenfalls vor Ort waren weitere Gangpferderassen vom isi-ähnlichen Aegidienberger über Paso Peruanos mit viel südländischem Flair bis hin zur imposanten "Fripa", einem Mix aus Friese und Paso. Als wahre Publikumslieblinge präsentierten sich die "schwarzen Perlen" in einer sehr harmonischen Quadrille der
  "Deutschen Friesenpferde Züchter" (DFZ) West .Etwas an Brisanz vermisste man beim Durchfahren eines Showpacours von zwei Kutschen des Reitervereins "St. Martin" Greven-Bockholt, war man doch auf eine spritzige Vorstellung eingestellt. Eingebettet in den Show-Abend durfte sich danach die Siegerin der Gehorsam Kür Tina Krause mit ihrem Pferd Vindur in schöner Leichtigkeit einmal einer breiten Masse zeigen, denn oftmals gehen die Gehoramsprüfungen auf Turnieren unter und fristen ein Schattendasein.


Mit Spannung erwartet wurde schließlich die Verlosung, an der jeder Turnierteilnehmer mit seiner Startnummer und jeder Zuschauer mit seiner Eintrittskarte automatisch teilnahm - schließlich winkte eine Islandreise als Hauptgewinn. Jäh unterbrochen wurde die Auslosung jedoch von der unvermittelt hereinstürmenden Cappenberger Meute, die Schwaden unangenehmer Art verursachte, als den Foxhounds frischer Pansen vorgelegt wurde. Teilweise leerten sich die Ränge, einige verlangten nach frischer Luft, andere rangen mit der sie überkommenden Übelkeit.


Nun standen noch die Endausscheidungen des Junioren-Vierganges und des Sport-Fünfganges auf dem Programm, so dass die fleißigen Helfern eiligst die stinkenden Reste des Pansens entfernten. Beim Viergang der Jugendlichen und Junioren setzte sich Lena Trappe auf Blakkur fra Bulandi mit einer Endnote von 6,17 gegen die anderen Kontrahenten durch, während im Fünfgang der Sportklasse Ralf Wohllaib auf Skima fra Aldenghoor mit insgesamt 6,33 Punkten den Sieg davon tragen konnte.

Im traditionellen Mitternachtstölt waren die Teilnehmer dieses Jahr durchweg auffälliger verkleidet als im Vorjahr, aber die Stimmung von 1999 konnte nicht ganz erreicht werden. Hier töltete sich nach vielen Runden und im aufreizendem Kostüm Trudi Hares mit Glenna von Rinkscheid an die Spitze.

Neben der Gala als Höhepunkt auch für nicht eingefleischte Isi-Fans beinhaltete die Veranstaltung bereits am Donnerstag, 27. April, eine IPZV-Materialprüfung für fünfjährige Hengste und Stuten und am Freitag, 28. April IPZV-Materialprüfungen für sechsjährige sowie siebenjährige und ältere Hengste und Stuten auf dem Gestüt Lindenhof, bevor am Samstag die Jungpferde vom Jahrgang 1996 bis 1998 unter den kritischen Richteraugen im Westfälischen Pferdezentrum in Handorf beurteilt und die Junghengste gekört wurden. Bei den dreijährigen Hengsten fiel vor allem der Sohn des Fani fra Hafssteinstödum und Körungs-Sieger Krapi von Svada-Kol-Kir mit einer Endnote von 8,13 auf.
 
Natürlich gehörten zudem die bekannten Turnierprüfungen von der Kinderklasse bis zur Sportklasse B zu dem Turnier mit Qualifikationsmöglichkeiten zur Sportklasse A und DIM (Deutsche Islandpferde-meisterschaften) sowie zur DJIM (Deutsche Jugend-Islandpferdemeisterschaften) und zum Jugendcup 2000. Am Sonntagnachmittag reihen sich die Endausscheidungen permanent aneinander, so dass nur Hartgesottene oder Angehörige bis zum Ende blieben und die Schlußparade in kleinerem Rahmen stattfinden musste.
  Geschützt von den eher ungemütlichen Witterungsverhältnissen und kulinarisch aus der Cafeteria des Pferdezentrums und dem beliebten Süßigkeitenstand bestens versorgt konnten die Zuschauer während des gesamten Turnieres auf den Tribünen der Halle Platz nehmen und das Geschehen verfolgen oder alte Freunde und Bekannte treffen, um über ihr Thema Nummer Eins zu diskutieren: die geliebten isländischen Vierbeiner.


Nachstehend finden sie die Resultate der einzelnen Turnierprüfungen vor.
 


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