Ob's regnet oder schneit... - 7 Trainingsideen bei Dunkelheit, Schmuddelwetter und/oder Weihnachts-Stress
[01.12.2000 • Text, Foto: H. Frie]

  1. Tipp - Viel Nutzen, wenig Aufwand: Die kleine Turnstunde fürs Pferd

Ihr Pferd senkt den Kopf nur widerwillig, biegt sich schlecht zu einer Seite oder ist überhaupt steif wie ein Brett? Dann schieben Sie doch einfach so oft wie möglich für einige Minuten eine kleine Biege-Übung im Paddock oder nach dem Putzen ein!

• Und so geht's:

Stellen Sie sich zunächst auf Schulterhöhe ihres zu biegenden Vierhuflers mit Blickrichtung zum Pferdekopf auf. Anfangs ist es sinnvoll, das Pferd aufzuhalftern und am Führstrick zu halten.
 

Später, mit zunehmender Geschmeidigkeit fällt ihrem Zausel das Biegen immer leichter und er führt das Streching auch frei stehend problemlos aus.

Wollen Sie mit einer Linksbiegung beginnen, so stehen Sie links neben dem Pferd und legen Ihre linke Hand auf das Nasenband des Halfters, während die rechte auf dem Pferdehals ruht oder ein wenig krault. Nun bewegen Sie den Kopf langsam und vorsichtig ohne Gewalt Stück für Stück ein wenig auf sich zu. Dann wechseln Sie die Seite und die rechte Hand führt jetzt den Kopf des Vierbeiners in die Rechtsbiegung. Achten Sie darauf, dass der Pferdekopf möglichst senkrecht positioniert ist, damit der Zausel besser im Gleichgewicht bleibt.

Geht das Pferd etwa rückwärts oder weicht seitlich mit der Hinterhand aus, so zeigt es, dass ihm das Biegen noch unangenehm und es wenig geschmeidig ist. Geben Sie sich dann zunächst mit wenig Biegung zufrieden und versuchen Sie, den Pferdekopf höher oder tiefer zu halten.

Andere Variante des Biegens: Legen Sie die bisher am Hals ruhende Hand auf die Ganasche der anderen Pferdekopf-Seite, während die Hand am Nasenband den Kopf senkrecht sowie in die Bewegungsrichtung führt. So brauchen Sie nicht mehr die Seite zu wechseln!

Liebend gern biegen sich viele Pferde natürlich, wenn ein Leckerlie als Belohnung winkt. Auf diese Weise kann man die Biege-Übung auch ganz ohne "Handanlegen" trainieren: Einfach den Leckerbissen langsam nach hinten führen, der gierige Vierbeiner wird synchron folgen. Nach einigem Training klappt´s sicher ebenso ohne Futter.

• Für genüssliches Kauen und ruhiges Stehen: Hals-Biegen mit Gebiss

Um Pferde zum genüsslichen Abkauen zu bringen, Verspannungen im Maul, Hals und Genick zu vermeiden oder zu lösen, bietet sich das seitliche Biegen mit Mundstück an.

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Variante (siehe Foto oben):

Sie stehen vor dem Pferd und greifen von vorne mit der rechen Hand in den rechten Gebissring und mit der linken in den linken Ring. Damit der Vierbeiner jetzt stark zum Kauen angeregt wird, sollte bei einer Linksbiegung am linken (inneren) Gebissring nach hinten in die Richtung der Zunge und Kinnladen gezupft werden, während der rechte (äußere) Zug am Ring mehr nach vorne gegen den Gaumen wirken sollte. So erreicht der Ausbilder leicht das Öffnen des Maules, womit das Kauen eingeleitet wird. Gibt das Pferd nach und beginnt zu Kauen, so hört man zur Belohnung sofort mit den Einwirkungen auf. Wiederum kann ein Leckerbissen als Unterstützung eingesetzt werden.

2. Variante:

Oder Sie stellen sich auf Höhe des Widerristes mit Blick zum Gesicht ihres Vierbeiners auf und greifen die (möglichst langen) Zügel wie beim Reiten, wobei die äußere Hand über den Widerrist greift. Mit vorsichtigem Massieren/Zudrücken der Hände können Sie den Pferdeschüler nachgeben lassen und aufmerksam machen, bevor Sie behutsam am inneren Zügel zupfen und damit den Hals zu sich biegen. Zum Verständnis sollte der äußere Zügel dabei erst mal ganz locker bleiben, um das Tier nicht zu verwirren. Wieder gilt: Nicht mit Gewalt und Übung macht den Meister!


Vom Sattel aus kann der Reiter das Abbiegen ebenfalls zur Gymnastizierung verlangen, wie es von vielen Paso-Trainern ausgeübt und als "Flexen" bezeichnet wird. Zudem kann man das Pferd nach dem Aufsteigen für ruhiges Stehen bleiben mit einem Leckerbissen belohnen, wobei es zugleich den Hals nach hinten biegen muss und schön geschmeidig bleibt.



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