Exposé: Faxi - im vierten Gang durch Dick und Dünn
[05.06.2000 • Text: R. Lange]

Nach dem Tod ihres Pflegepferdes Herbstwind fällt die 13-jährige Hanna Lambeck in ein seelisches Loch, aus dem sie einige Zeit nicht herauskommt. Erst die Andeutung ihrer Mutter, sie könne sich vorstellen, ein eigenes Pferd zu haben, weckt neue Lebensgeister in Hanna.

Herr Lambeck, Hannas Vater und bisher kein ausgemachter Pferdefan, erliegt der dezenten psychologischen Kriegsführung seiner Frau und wandelt sich zu einem Liebhaber der knuddeligen Islandpferde. Allein Thomas, Hannas jüngerer Bruder, bleibt in seiner Pferde-Antipathie standhaft. Er liebt nur seine Trecker und seinen Collie Wurzel.

Doch bevor tatsächlich ein eigenes Islandpferd die Familie Lambeck vergrößert, sind noch etliche Hindernisse zu bewältigen. Zunächst machen Hannas dürftige Schulleistungen beinahe ihre Hoffnung zunichte, stolze Pferdebesitzerin zu werden. Auch die Reitstunden, die Frau Lambeck sich und ihrem Mann verordnet hat, geraten besonders für Herrn Lambeck zu einem kleinen Waterloo, und er hegt plötzlich große Zweifel, ob ein Pferd und das Reiten wirklich die richtige Freizeitbeschäftigung für ihn sind. Er ahnt, daß das "Unternehmen Islandpferd" viel Zeit und Arbeit von der ganzen Familie erfordern wird. Und wenn man dann keinen Spaß daran hat...

Doch allen Zweifeln zum Trotz ist es schließlich soweit: Faxi - ein isländischer Fuchswallach erobert im Sturm die Herzen der Familie Lambeck und wird gekauft. Eine neue Heimat findet er auf dem Resthof der Jeskes, etwas außerhalb Katlenburgs.

In der unmittelbaren Nachbarschaft beherbergt Bauer Störmer auf seinem Hof gut ein dutzend Großpferde. Die Lambecks werden von den Haltern der Pferde belächelt und Faxi wird hier und da mit spöttischen Bemerkungen bedacht, was Hanna sehr ärgert. Das nachbarschaftliche Verhältnis ist anfangs trotzdem recht gut, leidet aber zunehmend unter den unterschiedlichen Auffassungen über Pferdehaltung.

Besonders zwischen Hanna und dem Sohn der Störmers, dem gleichaltrigen Karsten gibt es immer wieder kleine Intrigen. Ein erster ernsthafter Zwischenfall passiert, als Karsten und seine Freunde, um Hanna zu ärgern, Faxi in Panik bringen, so daß der aus seiner Koppel ausbricht und auf einer nahegelegenen Kreisstraße beinahe einen folgenschweren Unfall verursacht. Hanna verrät die Jungen an ihre Eltern. Sie werden bestraft und drohen ihr mit Rache.

Auf einem ihrer Ausritte, die Hanna unerlaubt allein unternimmt, begegnet ihr ein Mädchen, das scheinbar ziellos im Wald umherirrt. Hanna erkennt in ihr das Mädchen aus Göttingen, das seit Tagen vermißt wird und von dem die Polizei annimmt, es sei einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Das Mädchen aber, es heißt Elena und ist 17 Jahre alt, vertraut Hanna an, daß sie von zuhause ausgerissen ist und in einer Waldarbeiterhütte auf ihren erwachsenen Freund wartet, der sie dort abholen und mit ihr ins Ausland auswandern will. Sie verpflichtet Hanna zum Schweigen und bittet sie gleichzeitig, ihr etwas zu essen zu besorgen.

Hanna gerät in einen Gewissenskonflikt, verrät ihren Eltern aber nichts. Mehrmals bringt sie Elena nachts etwas Essen zum vereinbarten Treffpunkt nahe den beiden Aussiedlerhöfen.

Dann, eines Nachts geraten die Scheune und die Stallungen der Störmers in Brand. Hanna, die wieder einmal auf dem Weg zu Elena ist, entdeckt das noch kleine Feuer, vergißt Elena und rettet in letzter Minute die Pferde, indem sie die Stallungen öffnet und die Tiere ins freie Feld treibt.

Karsten, allein zuhause, da seine Eltern zusammen mit den Jeskes im Ort feiern, wird von dem Aufruhr auf dem Hof wach und alarmiert die Feuerwehr. Obwohl er um Hannas Rettungsaktion weiß, denkt er immer noch an seine Rache und beschuldigt sie später der Brandstiftung.

Hanna sieht sich schwersten Verdächtigungen ausgesetzt, zumal tatsächlich Brandstiftung die Unglücksursache ist. Auch ein von ihrem Vater stibitztes Feuerzeug und eine alte Petroleumlampe belasten Hanna stark.

Nur Elena, die am Treffpunkt mit Blick auf den Störmer-Hof auf Hanna gewartet hat, konnte beobachten, daß nicht Hanna, sondern ein ziemlich großer Mann das Feuer gelegt hat. Sie ist Hannas einzige Entlastungszeugin, aber nicht bereit, für Hanna auszusagen. Als die Situation für Hanna aussichtslos erscheint, taucht Elena zum Schluß doch noch aus ihrem Versteck auf und erlöst Hanna. Für Elena ist damit der Traum vom neuen Leben im Ausland ausgeträumt, aber mittlerweile will sie auch gar nicht mehr von zuhause weg.

Nach diesen aufregenden Erlebnissen muß Hanna noch ein letztes Mal zittern, als ihr Vater sie wenige Tage später mit ernster Miene zur Seite nimmt. Sie befürchtet eine schlimme Nachricht. Dann aber hört sie, daß Faxi Gesellschaft bekommen soll. Denn Vater Lambeck findet inzwischen, ein Isi allein kann auf Dauer nicht glücklich sein...



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