eines
Scheutrainings profitieren. Täglich ein wenig in Ruhe geübt,
lassen sich schnell Fortschritte erzielen und das Vertrauensverhältnis
von Pferd und Reiter wird sich stetig steigern.
Wichtig: Bei den Scheu-Übungen das Pferd nicht anbinden, sondern
selber den Führstrick in die Hand nehmen bzw. von einem Helfer
halten lassen. Ist der Vierbeiner angebunden, kann er sich
durch plötzliches Zurückspringen Verletzungen oder lebenslängliche
Ängste vor dem Anbinden zuziehen!
Fangen wir damit an, den Vierbeiner an ungewöhnliche Berührungen,
Klappern und Rascheln zu gewöhnen. Mögliche Übungs-Gegenstände
könnten ein Frottierhandtuch. eine Plastiktüte, eine Plane
oder ein mit leeren Konservendosen gefüllter Sack - ein so
genannter Klappersack - sein. Zeigen Sie dem Angsthasen oder
Jungspund erst mal den Gegenstand der Wahl und lassen Sie
ihn das merkwürdige Objekt ausgiebig beschnuppern. Hat sich
das Pferd von der Harmlosigkeit überzeugt, dürfen Sie es mit
dem Utensil am Hals streicheln. Langsam aber sicher berühren
Sie den gesamten Pferdekörper mit dem Gegenstand, bis der
Pferdeschüler sich nicht mehr fürchtet. Nun dürfen Sie mit
dem Handtuch ein wenig wedeln, die Tüte raschelnd über und
neben dem Pferdekörper bewegen, die Plane vielleicht schon
über den Kopf hängen oder mit dem Klappersack herumklappern.
Schließlich wird der Vierbeiner kaum noch mit der Wimper zucken
und auch im Gelände mutig fremden Objekten und Geräuschen
entgegen treten. Seien dabei aber immer behutsam und steigern
Sie das Pensum langsam, damit Ihr Pferd nicht noch mehr Angst
als zuvor bekommt! Wenn es mal gar nicht klappen will, gehen
Sie einfach eine Stufe zurück und fangen wieder mit dem ausgiebigen
Beschnuppern an.
• Vorsicht: Alltag!
Oft sind es aber nicht mal Plastikplanen und Co. die unseren
Zauseln Angst und Bange machen: viele Pferde fürchten sich
vor den scheinbar ganz alltäglichen Dingen im Pferdeleben
wie dem Abspritzen, Einsprühen, vor Fahrzeugen oder dem Verladen.
Nutzen Sie die Zeit, um diese Probleme nun anzugehen!
Wenn es draußen weiterhin so mild wie bisher bleibt, können
Sie ihren Vierbeiner mit dem Abspritzen der Hufe und Beine
bekannt machen, ihn über den Schlauch führen, schnuppern lassen,
das Wasser aufdrehen und vorsichtig über die Hufe laufen lassen.
Oder Sie gewöhnen es daran, erst einen Huf, später alle vier
Hufe in Eimer mit/ohne Wasser (am besten lauwarmes) zu stellen
- eine gute Methode zur Kühlung und Reinigung und ebenso eine
häufige Aufgabe in Geschicklichkeits-Prüfungen.
Hasst Ihr Pferd Sprühflaschen? Zeigen Sie ihrem Zausel schon
im Winter wie ungefährlich Insekten- oder Mähnenspray sind
- der nächste Sommer mit Bremsen, Mücken und Veranstaltungen
kommt bestimmt!
Bei Furcht vor Traktoren und anderen Vehikeln können Sie ihm
die fahrenden Ungeheuer auf sicherem Terrain kennen lernen
lassen, bevor auch der Motor mal angestellt wird und das Fahrzeug
losfährt ohne, dass der Pferdeschüler Panik bekommt.
Mit Geduld und Ruhe sollten sie mal wieder oder überhaupt
das Verladen üben, was eine sehr wichtige Sache für alle Pferde
darstellt. Nicht nur die Fahrt zum nächsten Reitgelände, Kurs
oder Turnier wird dadurch erleichtert, sondern ebenso ein
möglicher, unerwarteter Transport zur Tierklinik.
Wenn Sie die Winterzeit für solch sinnvolle und abwechslungsreiche
Übungen nutzen, dann können Sie im nächsten Jahr gewiss davon
profitieren und sich und ihrem Vierbeiner jede Menge Stress
ersparen.
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