Ob's regnet oder schneit... - 7 Trainingsideen bei Dunkelheit, Schmuddelwetter und/oder Weihnachts-Stress
[08.12.2000 • Text, Foto: H. Frie]

  3. Tipp - Schreck lass nach! : Übungen für mutige Pferde

Es regnet in Bindfäden, der Reitplatz und das Ausreitgelände gleichen einer Moorlandschaft und mittlerweile wird es schon gegen 16 Uhr dunkel? - Kein Grund aufs tägliche Training mit dem geliebten Vierbeiner zu verzichten, denn: jetzt bietet sich die Gelegenheit, wichtige und vielleicht bisher vernachlässigte Übungen einzuschieben.

• Es klappert im Sack

Besonders vierhufige Hasenfüße oder junge Pferde können von den verschiedensten Übungen

 

eines Scheutrainings profitieren. Täglich ein wenig in Ruhe geübt, lassen sich schnell Fortschritte erzielen und das Vertrauensverhältnis von Pferd und Reiter wird sich stetig steigern.

Wichtig: Bei den Scheu-Übungen das Pferd nicht anbinden, sondern selber den Führstrick in die Hand nehmen bzw. von einem Helfer halten lassen. Ist der Vierbeiner angebunden, kann er sich durch plötzliches Zurückspringen Verletzungen oder lebenslängliche Ängste vor dem Anbinden zuziehen!

Fangen wir damit an, den Vierbeiner an ungewöhnliche Berührungen, Klappern und Rascheln zu gewöhnen. Mögliche Übungs-Gegenstände könnten ein Frottierhandtuch. eine Plastiktüte, eine Plane oder ein mit leeren Konservendosen gefüllter Sack - ein so genannter Klappersack - sein. Zeigen Sie dem Angsthasen oder Jungspund erst mal den Gegenstand der Wahl und lassen Sie ihn das merkwürdige Objekt ausgiebig beschnuppern. Hat sich das Pferd von der Harmlosigkeit überzeugt, dürfen Sie es mit dem Utensil am Hals streicheln. Langsam aber sicher berühren Sie den gesamten Pferdekörper mit dem Gegenstand, bis der Pferdeschüler sich nicht mehr fürchtet. Nun dürfen Sie mit dem Handtuch ein wenig wedeln, die Tüte raschelnd über und neben dem Pferdekörper bewegen, die Plane vielleicht schon über den Kopf hängen oder mit dem Klappersack herumklappern. Schließlich wird der Vierbeiner kaum noch mit der Wimper zucken und auch im Gelände mutig fremden Objekten und Geräuschen entgegen treten. Seien dabei aber immer behutsam und steigern Sie das Pensum langsam, damit Ihr Pferd nicht noch mehr Angst als zuvor bekommt! Wenn es mal gar nicht klappen will, gehen Sie einfach eine Stufe zurück und fangen wieder mit dem ausgiebigen Beschnuppern an.

• Vorsicht: Alltag!

Oft sind es aber nicht mal Plastikplanen und Co. die unseren Zauseln Angst und Bange machen: viele Pferde fürchten sich vor den scheinbar ganz alltäglichen Dingen im Pferdeleben wie dem Abspritzen, Einsprühen, vor Fahrzeugen oder dem Verladen. Nutzen Sie die Zeit, um diese Probleme nun anzugehen!

Wenn es draußen weiterhin so mild wie bisher bleibt, können Sie ihren Vierbeiner mit dem Abspritzen der Hufe und Beine bekannt machen, ihn über den Schlauch führen, schnuppern lassen, das Wasser aufdrehen und vorsichtig über die Hufe laufen lassen. Oder Sie gewöhnen es daran, erst einen Huf, später alle vier Hufe in Eimer mit/ohne Wasser (am besten lauwarmes) zu stellen - eine gute Methode zur Kühlung und Reinigung und ebenso eine häufige Aufgabe in Geschicklichkeits-Prüfungen.

Hasst Ihr Pferd Sprühflaschen? Zeigen Sie ihrem Zausel schon im Winter wie ungefährlich Insekten- oder Mähnenspray sind - der nächste Sommer mit Bremsen, Mücken und Veranstaltungen kommt bestimmt!

Bei Furcht vor Traktoren und anderen Vehikeln können Sie ihm die fahrenden Ungeheuer auf sicherem Terrain kennen lernen lassen, bevor auch der Motor mal angestellt wird und das Fahrzeug losfährt ohne, dass der Pferdeschüler Panik bekommt.

Mit Geduld und Ruhe sollten sie mal wieder oder überhaupt das Verladen üben, was eine sehr wichtige Sache für alle Pferde darstellt. Nicht nur die Fahrt zum nächsten Reitgelände, Kurs oder Turnier wird dadurch erleichtert, sondern ebenso ein möglicher, unerwarteter Transport zur Tierklinik.


Wenn Sie die Winterzeit für solch sinnvolle und abwechslungsreiche Übungen nutzen, dann können Sie im nächsten Jahr gewiss davon profitieren und sich und ihrem Vierbeiner jede Menge Stress ersparen.



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