Buch
macht klug!? - Rezensionen
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[09.10.2000
• Text: H. Frie] |
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"Reynirs
Islandpferde-Reitschule" von Reynir Aðalsteinsson
und Gabriele Hampel
• Auf einen Blick:
Feines, harmonisches Reiten von Islandpferden aufbauend
auf dem Prinzip, den Vierbeiner stets im psychischen und
physischen Gleichgewicht zu halten - dazu gibt dieses
Buch viele schöne Anregungen und gut umsetzbare Tipps
für die Praxis. |
• Äußerliches:
Mit 238 Seiten ist "Reynirs Islandpferde-Reitschule schon ein
richtiger Wälzer, was aber angesichts des weiten Themenkomplexes,
angefangen bei den Sinnen unserer
Isis über die Basisübungen an der Hand bis hin zum Paßtraining,
kein Wunder ist. Das Buch ist mit zahlreichen Farbfotos und
Foto-Serien angereichert; zudem veranschaulichen an einigen
Stellen Zeichnungen das zuvor Gelesene.
• Autoren:
Die Grafikerin Gabriele Hampel hat mit diesem Werk Reynirs Reitphilosophie
mit Stift und Kamera festgehalten. Teilweise kommt der bekannte
isländische Pferdezüchter und mehrfache Europa- und Weltmeister
in Zitaten persönlich zu Wort.
• Aufbau:
Nach der Einführung, beginnt die Lektüre unter dem Kapitel
"Das Islandpferd" mit einem "Blick nach Island", der die Entstehung
der einzigartigen Rasse beschreibt. Daneben wird detailliert
auf die Verhaltensweisen und die Sinne der Vierbeiner eingegangen.
Nachdem dann im Kapitel "Das Spiel mit dem Gleichgewicht" die
Balance von Reiter und Pferd sowie die Losgelassenheit und Versammlung
Thema sind, kommt der Leser zur "Bodenarbeit". In diesem Kapitel
sind "Das freie Spiel" (Freiarbeit), "Basisübungen an der Hand",
"Die Arbeit an der Hand mit langem Zügel" und gleiches "mit
verkürztem Zügel" aufgeführt. Danach geht´s ans "Reittraining
des Gangpferdes" mit Hinweisen zu Ausrüstung, Trainingsaufbau,
lösenden und versammelnden Übungen sowie zum Training in Tölt
und Rennpaß.
• Bemerkungen:
Selten wird das Training mit Islandpferden so grundlegend und
logisch im Aufbau dargestellt wie in diesem umfangreichen Lehrbuch.
Mag der lange Theorieteil zu Verhalten und Sinnen den belesenen
Isi-Reiter vielleicht zunächst abschrecken, so ist dieser für
das Verständnis der im folgenden beschriebenen Art mit dem Vierbeiner
zu arbeiten, unentbehrlich. Der Grundsatz dem Pferd stets das
"Weichen" (durch Nachlassen der Hilfen) vor jeglichem Druck
zu erlauben, zieht sich wie ein roter Faden durch den weiteren
Lesestoff.
Viele neue Anregungen und Ideen vermitteln die Autoren im Kapitel
der Bodenarbeit, allerdings wird die Freiarbeit unter dem Thema
"Das freie Spiel" im Vergleich zu den anderen Boden-Lektionen
äußert knapp und nur theoretisch dargestellt. Die weiteren Übungen
lassen sich dank der guten Beschreibungen leicht in die Praxis
umsetzen, wobei Korrekturen von eventuell auftretendem Fehlverhalten
ebenfalls nicht fehlen.
Ganz im Gegensatz zum sonstigen pferdefreundlichen Umgang zeigt
ein Foto (S. 126) zur Zäumung des Pferdes wie man es eben nicht
machen sollte: Das hannoveranisch verschnallte Sperrhalfter
liegt viel zu tief, fast am oberen Nüsternrand, auf.
Dass gutes, erfolgreiches Reiten schon beim Aufmerksam-Machen
vor dem Aufsitzen beginnt, lernt der Leser dann beim Reittraining.
Auch eher ungewöhnliche lösende und versammelnde Übungen wie
"Reynirs Halbe-Schulterherein" oder "Kurzkehrt" werden hier
als Basis des nachfolgend beschriebenden Tölt- und Paßtrainings
aufgeführt.
Sogar auf das langsame Ausklingen des gemeinsamen Trainings
von Mensch und Pferd gehen die Autoren ein und schließen damit
die feine Reitlehre.
• Interessant für:
"...Dieses Buch soll helfen auf der Suche und dem Weg zur Harmonie,
also zum Gleichgewicht zwischen Pferd und Reiter..." (S.12)
- so schreibt es Gabriele Hampel nicht nur in der Einführung,
sondern so wird das Lehrbuch dem fortgeschrittenen Islandpferde-Reiter
tatsächlich ein guter Ratgeber beim Training sein.
Sie wollen das Buch nun kaufen? Kein Problem: Gibt´s bei
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