Ob's regnet oder schneit... - 7 Trainingsideen bei Dunkelheit, Schmuddelwetter und/oder Weihnachts-Stress
[15.12.2000 • Text, Foto: H. Frie]

  5. Tipp - Mit Ruhe und Gemütlichkeit: Grundlagen fürs Reiten im Winter bilden

Eigentlich könnte das Reiten im Winter ja so schön sein: über eine dicke Schneedecke im Galopp fliegen, an einem glasklaren Wintertag im Tölt über die Feldwege sausen oder in aller Ruhe auf dem Pferderücken durch die Natur schlendern. Eigentlich! - Was aber, wenn alles unter Wasser steht, es kalt und regnerisch draußen ist oder der Matsch zu einer halsbrecherischen Kraterlandschaft gefriert? Üben Sie doch mal wieder grundlegende Lektionen, schön gemütlich
 

und in aller Ruhe und profitieren Sie vom neuen, leichteren Reitvergnügen, wenn dann tatsächlich mal Schnee fällt oder es wieder trocken ist.

• Vom Anhalten bis zum Zirkelreiten - Grundlegende Dressurübungen fürs Wintertraining

Nach vielen Ausritten, Turnierstarts oder ausgiebigem Gangtraining schleichen sich oftmals kleine Fehler im Reiter-Pferd-Gespann ein: sei es, dass es der Vierbeiner mit dem punktgenauen Anhalten nicht so genau nimmt, sei es, dass er irgendwie steif läuft oder, dass er dem Schenkeldruck nur unwillig weicht. Hier sollten Sie das Übel an der Wurzel packen und die Unstimmigkeiten ausmerzen, bevor diese zu ernsthaften Rittigkeitsproblemen heranwachsen. Gerade zur Winterszeit ist das Grundlagentraining ideal; schließlich stehen weder Wanderritte noch Turniere an, so dass in aller Ruhe geübt werden darf - und, dass die Bodenverhältnisse nur langsame Geschwindigkeiten zulassen, ist dabei durchaus nicht hinderlich.

Hier einige Trainingsideen für rittigere Pferde:

Auf den Punkt genau: Setzen Sie sich im Gelände oder in der Bahn ein festes Ziel wie einen Zaunpfahl o.ä. und bereiten Sie den Vierbeiner durch halbe Paraden auf die dann punktgenaue ganze Parade, also das Anhalten, vor. Mit diesem Zielpunkt vor Augen können Sie leicht feststellen, ob der Zossen immer ein bisschen schummelt oder aber bei Bedarf wirklich leicht anzuhalten ist. Ist er unruhig beim Stehen, so zählen Sie für sich mindestens 30 Sekunden, die das Pferd wirklich ruhig anhalten muss. Hampelt es rum, fangen Sie noch mal von vorne mit der Zählerei an. Durch dieses konsequente Vorgehen erhalten Sie schließlich einen geduldig anhaltenden Vierbeiner, der auch beim Kartenlesen vom Sattel aus oder auf dem Turnierplatz nicht ständig herumzappelt.

Vorwärts, rückwärts, seitwärts: Nicht nur Anhalten muss das Pferd können, ebenso willig soll es Antreten, rückwärts Schritt für Schritt gehen und spielerisch leicht dem Schenkel weichen. Nehmen Sie doch mal wieder Rückwärtsrichten oder Schenkelweichen in Angriff und kombinieren Sie diese Lektionen mit Trailaufgaben: so können Sie den Zausel rückwärts durch eine Stangengasse treten lassen, mit den Vorderbeinen in einem Reifen die Vorhandwendung durchführen oder von einer Wegseite zur anderen dem Schenkel weichen lassen.

Schlängeln und Biegen: Für mehr Geschmeidigkeit und Biegsamkeit können Sie fortan jede Gelegenheit zum Schlängeln und Biegen nutzen. Warum eigentlich den Feldweg immer stur geradeaus bereiten? Reiten Sie doch mal in großen oder kleinen Schlangenlinien den Weg entlang, nutzen Sie frei stehende Bäume oder Straßenschilder zum Umkreisen in verschiedenen Zirkelgrößen oder stellen Sie auf dem Reitplatz einige Elektrostäbe auf, um die sie jeweils eine Volte drehen, um dann geradeaus zum nächsten Stab weiterzureiten.

So banal und einfach diese Übungen klingen mögen: darauf baut das weitere Dressurtraining auf, sie verbessern die Harmonie auf jedem Ausritt und erleichtern jedes Gangtraining.

• Vom nassen Sack zur Königin - Wie sieht's denn mit Ihrem Sitz aus?

Nicht nur Pferde mogeln ein bisschen, nein, auch der Reiter macht's sich manchmal im Sattel gemütlich und achtet nicht so sehr auf den korrekten Sitz. Um aber geschickt und richtig einwirken zu können, bedarf der Sitz jedoch einer regelmäßigen Überprüfung. Lassen Sie sich von einem Freund, Verwandten oder Bekannten filmen, damit Sie selbst überprüfen können, wie es mit dem Sitz aussieht. Zudem können auf einem geführten oder longierten Pferd Sitzübungen für Lockerheit und Sattelfestigkeit auf dem Vierbeiner sorgen. Lassen Sie die Arme kreisen, legen Sie sich mit Rücken und Kopf auf die Kruppe, reiten Sie ohne Bügel...


Und nach all diesem Grundlagentraining im Winter können Sie und Ihr Pferd dann im Frühling wieder so richtig loslegen und die neue Harmonie für sich genießen oder strengen Richteraugen vorzeigen.



Optimale Anzeige mit Internet Explorer 5.0 oder Netscape Communicator 4.7.
Als Bildschirmauflösung wird mindestens 800x600 bei 256 Farben vorausgesetzt.
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hier veröffentlichten Informationen wird
keinerlei Gewähr übernommen.

Copyright © 2000 by 2befree Media GmbH & Co. KG
Idee von K.-H. Frie
Alle Rechte vorbehalten
Kontakt: info@taktklar.de