Ein kleiner Raufbold setzt sich durch - Neues von "Lukas"

[16.01.2001 • Text, Fotos: G. Sauer]




Hallo Fans, hier ist Lukas,

kennt Ihr mich noch? Klar kennt Ihr mich noch. Vor einem halben Jahr habe ich Euch erzählt, dass ich Lukas heiße und mein Vater, wie ich ein Rappschecke ist. Meine Mutter heißt Litla-Fluga f. Saudarkroki. Die Menschen sagen, ich hätte eine tolle Zuchtlinie: ich nenne mal ein paar Namen aus meiner Verwandtschaft: Kolskeggur f. Saudarkroki, Soerli f. Saudarkroki, Thorir f. Holi, Hrafn f. Holtsmula, Globlesi f. Saudarkroki. Reicht das?

Ich bin geboren am 1.8.2000. Und ich habe unter lauter Stuten einen tollen Herbst und Winter mit viel Schnee und Kälte erlebt. So richtig was für einen Isländer mit viel Fell. Bei den vielen Stuten war ich natürlich der Hahn im Korb. Mein Gott, hab ich die rumgewirbelt. Jeden Tag gab`s Kampf ums Kraftfutter. Ich habe immer gewonnen. Und dann plötzlich wurden wir getrennt: mein Freundin Tyra, meine Mutter, meine Schwester und ich kamen ins Dorf, in einen großen Offenstall, mit viel Stroh drin.

Davor, viel Auslauf und eine Herde mit 9 Wallachen. Ich sage Euch hier ist der Teufel los. Erst haben die mich gejagt und meine Mutter hatte wahnsinnige Angst, aber jetzt jage ich die. Und die haben Angst vor mir.
Die eine Stalltür rein die andere wieder raus. Und ich bin immer schneller. Die sind auch viel zu groß und keinesfalls so wendig. Am liebsten ärgere ich den Korgur, ein 23 Jahre altes ehemaliges Turnierpferd, Viergänger mit vielen Siegen, er gehört Ina Sauer. Der ist zwar noch riesig fit, aber hinterher immer fix und fertig und schweißgebadet. Der hat schon bald kein Fell mehr an seinen Beinen, so oft beiße ich ihm da rein.

Dann nehme ich mir Hrafn vor, ein Fünfgänger mit genau soviel Pokalen, das Turnierpferd von Simone, auch schon 21 Jahre alt. Dem geht's dann auch nicht besser.
Dann kommt Skor dran, ein Fylkir-Sohn voll in Saft und Kraft. Skor ist das jetzige Turnierpferd von Ina - der macht mich dann alle. Aber, so stark wie der, werde ich auch mal. Bis dahin will ich tüchtig wachsen und dafür bekomme ich immer noch Milch von meiner Mutter. Meine Mutter ist nämlich nicht tragend und kriegt, genau wie ich, täglich viel Kraftfutter und Silage.


Als es so kalt war und viel Schnee lag, durften wir alle raus auf die verschneiten Weiden. Da war was los. Wir haben 8 Stunden nur getobt, uns gewälzt und gejagt. Abends haben Sie mich mit meiner Mutter und Schwester dann eingesperrt, damit ich mal zum Schlafen komme im warmen Stroh.

Übrigens, ich sehe ganz schön dreckig aus, von dem vielen Rumtoben. So muss das auch sein, das ist mein Markenzeichen. Und deshalb lasse ich mich auch nicht putzen. Übrigens, wenn Ihr mich mal sehen wollt, kommt ihr einfach nach Borgholzhausen/Barnhausen zum Gestüt Ravenstein, ich freue mich über jeden Besuch.

Euer Lukas von Ascheloh.


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