LM 2000: Gæðingars in Hülle und Fülle
[24.07.2000 • Text: H. Frie • Fotos: M. Morbach, J. Ebert]



• "Dagegen ist die Weltmeisterschaft ja ein Hausturnier"...


Diesen oben zitierten Spruch schnappen wir am Samstagabend während der Endausscheidung der Tölt-Prüfung auf dem Landsmót auf und müssen eifrig zustimmen: so viel gute Pferde auf einem Haufen haben wir noch niemals gesehen! Und vor allem sind es harmonische Vorführungen und harmonische Isis, die nicht endlos hoch mit den Vorderbeinen strampeln, während die Hinterhand nicht so recht hinterherkommt. Nein, der Tölt ist hier eine runde Sache, wo vorne und hinten zusammenpassen. Hier sind echte Gæðingars (isl. Gæðingar = Traumpferd) am Start!


Gebannt verfolgen wir bei herrlichem Sonnenwetter auch am Sonntag die Ausscheidungen in den Gangprüfungen A (Fünfgang)- und B (Viergang)-flokkur und genießen die einmalige Stimmung unter dem Getümmel der Zuschauer, die es sich auf dem bis zum letzten Eckchen gefüllten Grashügel halbliegend bequem gemacht haben.


Ein besonderer Höhepunkt erwartet das Publikum bei der Preisverleihung der Zuchtpferde, denn nach der Prämierung der Zuchttiere in den verschiedenen Altersklassen präsentieren sich die Stuten und Hengste mit Nachkommen. Da können wir Pferde live beobachten, die uns bisher nur in Zuchtbüchern oder auf den Papieren unserer Islandpferde begegnet sind. Und bald nachdem die Ehrenpreisstute "Þrá frá Hólum" im pfeilschnellen Rennpaß mit ihren Nachkommen die Bahn verlassen hat, betreten endlich die Sprößlinge des berühmten Hengstes "Orri frá Þúfu" die Bahn, der hier einen Ehrenpreis für Nachkommen erhält. Unter der langen Schlange der 18 Orri-Kinder befinden der frisch gekürte B-flokkur-Sieger "Markús frá Langholtsparti" unter Sigurbjörn Bárðarson und der spätere A-flokkur-Gwinner "Ormur frá Dallandi" unter Atli Guðmundsson. Aber wo ist Orri selbst? Wird er heute persönlich erscheinen? Ungeduldig schauen sich die Besucher um und schließlich erscheint unter viel Beifall der berühmte Vater, vorgestellt im Tölt am langen Zügel.



Ein bisschen mürbe fühlt man sich nach über drei Stunden Zuchtpferde-Vorstellungen schon - trotz toller Islandpferde. Doch beim abschließenden A-flokkur fiebern alle noch einmal mit und beglückwünschen das Siegerpaar Ormur und Atli Guðmundsson mit einem Applaus, bevor ein Aufbruchschaos auf dem Parkplatz beginnt...

• Persönliches Fazit:


Wunderschöne Pferde gab es auf dem LM 2000 zu sehen, doch die Organisation ließ vielfach zu wünschen übrig: Die Essenstände waren weit vom Ort des Geschehens entfernt und äußerst rar, ebenso mangelte es an Verkaufsständen und an einer ausreichenden Beschilderung zum leichten Auffinden des Austragungsortes, der Reitanlage im Víðidalur in Reykjavík. Zudem stellt sich erst nach der Siegerehrung heraus, dass die Sieger zweier Prüfungen aufgrund eines Computerfehlers falsch ermittelt worden waren, so dass die Gewinner ihren Preis an einen anderen Mitstreiter abgeben mussten. Des weiteren fiel die eigentlich positiv zu bewertende Übersetzung des Original-Sprechertextes ins Deutsche unvollständig und eher selten aus.

Trotz allem hatten wir viel Spaß und stiegen nur schweren Herzens in den Flieger heim nach Deutschland. Zur Verblüffung unserer Verwandten und Freunde brachten wir einen kräftigen Sonnenbrand an Kopf, Armen und Händen mit, der mittlerweile in eine leichte Bräunung übergegangen ist. Was bleibt sind die Erinnerungen im Herzen an das Land aus Feuer und Eis und seine einmaligen Pferde...


Einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse finden Sie unten, beim Klick auf den Knopf "Ergebnis".


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