Eisiger Wind und feurige Pferde
Die Norddeutsche Hengstparade 2000 auf dem Hof Vindhólar

[25.04.2000 • Text: H. Frie • Fotos: K.-H. Frie]

  Eiskalt blies der Wind um Nüstern und rote Nasen, die Temperaturen waren winterlich, die Pferde jedoch heiß: Es waren wahrlich isländische Verhältnisse am Sonntag, 16. April, bei der Norddeutschen Hengstparade auf dem Islandpferdehof Vindholar in Hamburg-Stapelfeld. Was die vornehmlich männlichen Vierbeiner zu feuriger Lauflust anregte, ließ die Zweibeiner vor Kälte schlottern und bibbern. Doch unbeirrt verfolgten die rund 300 Zuschauer aus nah und fern das Geschehen auf Oval- und Passbahn und ließen sich durch schöne und rasante Präsentationen innerlich erwärmen.

Wurden am Vortag die Hengste und ihre Nachzucht in Schaunummern vorgestellt, so bot sich dem Zuchtinterssierten am Sonntag die Gelegenheit, den Favoriten für die eigene Stute oder gar Stuten im sportlichen Vergleich zu begutachten. In Tölt -und Gangprüfungen sowie Speedpaß aus der Sportklasse B mussten sich die Hengste gegen zum Teil weltmeisterliche Prominenz und auch einige Stuten messen, was spannende Wettkämpfe verhieß. Zudem gab das Turnier die Möglchkeit zur Qualifikation zur Sportklasse A und zur Deutschen Islandpferde Meisterschaft (DIM).
 
Dass ein gutes Pferd, doch Farbe haben kann - und zwar eine außergewöhnlich schöne, bewies der Farbwechsler aus isländisch-deutscher Gemeinschaftszucht, Yngri frá Reykjavík / Krammersbruch, unter seiner Reiterin Vanessa Humpert.

Der auffallende Hengst überzeugte mit einem dritten Platz und der Punktzahl 6.61 in der Töltprüfung Sport B, 1.1 und ebenfalls dem dritten Platz im stark besetzten Fünfgang, Sport B, 3.2 mit der Gesamtnote 6.74.
  Imposant und in bester Form zeigte sich der bekannte Schimmel-Hengst Þotti 1298 frá Hólum, unter Týri Thordason. Der Sohn des Feykir 962 frá Hafsteinsstöðum erreichte als Fünfgänger in der Töltprüfung, Sport B, 1.3 den ersten Platz mit 7,33 Punkten. Etwas kurios war diese letzte Endausscheidung des Tages allerdings schon: es traten nur drei der fünf Qualifizierten an - die anderen waren wohl schon abgereist.  
Im Viergang, Sport B, 2.2, war es der Weltmeister im Viergang von 1997 und 6. plazierte der Weltmeisterschaft 1999 der mit der Gesamtnote 6,67 in der Endausscheidung knapp siegte: Boði frá Gerðum unter Styrmir Arnason. Sehr schön geritten zeigte sich der Fuchsschecke Sirius vom Basselthof unter Laura Grimm, der in der Vorentscheidung zusammen mit Bodi fra Gedum auf dem ersten Platz lag und dann in der Endausscheidung mit 6,63 Punkten leicht zurückfiel. Er teilte sich den zweiten Platz mit dem Rappen Ali vom Wiesenhof und Steffi Kleis - eigens aus Baden-Württemberg angereist.
  Ein Highlight bei dem jedem Pferdefreund warm ums Herz wurde und bei dem sogar der Himmel etwas aufhellte, war die Fünfgang-Ausscheidung, Sport B, 3.2. Mit Fáni frá Hafsteinsstöðum, Kongur frá Wetsinghe, Hrönn von Godemoor und Odinn vom Barghof kämpften vier erfolgreiche Weltmeisterschaftsteilnehmer sowie Yngri frá Reykjavík / Krammersbruch um die vorderen Plätze. Überragender Sieger mit der Note 7,15 wurde schließlich Fáni fra Hafsteinsstöðum unter Karly Zingsheim, der im Rennpaß ein Mal die sagenhafte Note von 9,5 und für alle Paßläufe insgesamt 8,67 Punkte erhielt - weltmeisterschaftliches Niveau.
 
Der Speedpaß, Sport B, 5.2, litt etwas unter den vermehrten Abmeldungen, so dass nur fünf rasante Paßpferde zu sehen waren. Hrafnspor frá Bjargshóli und seine jugendliche Reiterin Sabine Eder flogen mit dem Wind und gewannen die Prüfung mit 5,34 Punkten.

Angenehm für die Zaungäste war die außerordentlich gute und reichhaltige Verpflegung und die vielen Sitzgelegenheiten in einem eigens errichteten Zelt. Daneben lud das gerade neu eröffnete Reitsportgeschäft auf dem Hof von Einar Hermannsson und Maren Junge
  zu einem Besuch in mollig-warmer Atmosphäre ein. Am Ende durften die zahlreichen Interssierten mit harmonischen Bildern im Kopf wieder die Heimreise antreten.

Bei diesen Wettbewerben darf nicht vergessen werden, dass die Pferde noch am Trainingsbeginn stehen, sie sich also noch deutlich verbessern können. Eine Übersicht über alle Ergebnisse finden sie unten.
 


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