Seminar "Exterieurbeurteilung"
ein voller Erfolg
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[25.04.2000
• Text: C. Greshake] |
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Der
gute Wille war bei allen zehn SeminarteilnehmerInnen vorhanden:
Es soll etwas gelernt werden, über die Problematik von Gebäudefehlern
und wie man sie erkennen kann bzw. wie sieht ein korrekt gebautes
Pferd überhaupt aus?
Der Vormittag des 19. März war der Theorie gewidmet. IPZV-Trainerin
Nina Müller gelang es, uns mit vielen Grafiken die verschiedensten
Muskeln, Knochen und Gelenke sehr an-schaulich näherzubringen,
so dass sie später auch am lebendigen Pferd wiederzufinden waren.
Das Pferd wurde von Kopf bis Schweif in die kleinsten Einzelteile
"zerlegt": Wie sieht ein schön geformter Kopf aus, wie sollen
die Ohren aussehen und passen sie zum Kopf? Wann ist ein Rücken
gerade und die Schulter schräg?
Nach ganz viel Theorie und gestärkt durch eine Pizza ging es
danach an das lebendige Objekt. Bewaffnet mit den Seminarunterlagen,
die Nina für uns vorbereitet hatte, nahmen wir drei verschiedene
Islandpferdetypen unter die Lupe. Die Pferde wurden erst an
der Hand aufgestellt und zur Begutachtung freigegeben. Die Meinungen
gingen teilweise bei den Seminarteilnehmern etwas auseinander:
"Die ist aber niedlich" oder "Eigentlich sieht diese Stute wie
ein Wallach aus". Was eigentlich nur beweist, dass die Geschmäcker
verschieden sind. Ist das Gebäude weitgehendst harmonisch? Hat
es einen Ramskopf mit Hirschhals, Löwenbrust und Eselsrücken,
fassbeiniger Stellung der Hinterhand und Bock-hufen? Handelt
es sich um einen Viergänger oder liegt bei diesem Pferd eher
eine Fünf-gangveranlagung vor? Fußt das Pferd im Schritt korrekt
ab, hat es genügend Aufrichtung oder schlurft es nur so rum?
Nach der Vorstellung an der Hand wurden die Pferde noch im Freilauf
begutachtet, um festzustellen, ob unsere Erkenntnisse über das
Gebäude und die evtl. vorhandene Gangveranlagung übereinstimmen.
Als Fazit kann man nur ziehen: Es lohnt sich auch als Freizeitreiter
ein solches Seminar teilzunehmen. Gerade wir, die wir nicht
täglich mit Zuchtstuten, Deckhengsten und Feif-Prüfungen zu
tun haben, suchen für unseren täglichen Gebrauch ein Pferd,
das zu uns passt und das unseren Ansprüchen und dem weiteren
Verwendungszweck genügt. Und mit dem Wissen, jetzt grobe Gebäudemängel
erkennen können und so leicht mehr über den Tisch gezogen zu
werden, fuhren die SeminarteilnehmerInnen wieder nach Hause.
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