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Turnier-Marathon mit Weltklasse-Einlage
[13.04.2025 • Autor: Hannah Frie]


Riesige Startfelder in den Zucht- und Turnierprüfungen, jede Menge erstklassige Pferde und Reiter sowie ein von Donnerstag bis Sonntag durchgehend prall gefülltes Programm: Mit den 11. Handorfer Islandpferdetagen galt es für den IPZV Münsterland eine Marathon-Veranstaltung zu bewältigen.




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Turnier-Marathon mit Weltklasse-Einlage - Die 11. und bisher größten Handorfer Islandpferdetage
[15.05.2001 • Autor: Hannah Frie]


Riesige Startfelder in den Zucht- und Turnierprüfungen, jede Menge erstklassige Pferde und Reiter sowie ein von Donnerstag bis Sonntag durchgehend prall gefülltes Programm: Mit den 11. Handorfer Islandpferdetagen galt es für den IPZV Münsterland eine Marathon-Veranstaltung zu bewältigen.



Am Donnerstag (26. April) und Freitag (27. April) ging es zunächst auf den Lindenhof in Altenberge, auf dessen Ovalbahn die Materialprüfungen der gerittenen Pferde stattfanden. Ein harter Kern Zuchtinteressierter fand sich hier zum Fachsimpeln zusammen und beäugte kritisch die vorgestellten Stuten und Hengste. Durften die ReiterInnen bisher nur bei den fünfjährigen Pferden die Gangarten in beliebiger Reihenfolge zeigen, so gilt dies nun nach neuem Reglement für alle Altersklassen. Folglich konnten die ReiterInnen die Vorzüge des jeweiligen Pferdes besonders betonen. Und talentierte Zuchtpferde, die gab es genug zu sehen, wie ein Blick auf die Ergebnisse beweist: 12 von insgesamt 33 gerittenen Stuten und Hengste kamen über die magische Endnote von 8,0 und gehören damit fortan zur Elite.

In die Fußstapfen ihres Vaters "Týr vom Rappenhof" traten der erst fünfjährige "Svartur vom Hochwald" (M: Hetja v. Hochwald) mit einer 8,54 für die Reiteigenschaften (Tölt 9,33!) und einer Gesamtnote von 8,38 und der siebenjährige "Teitur vom Lindenhof" (M: Trölla v. Lindenhof) mit 8,30 als Endnote. Bei den Stuten stachen vor allem die beiden fünfjährigen "Týra vom Lindenhof" (V: Glitnir frá Stóra-Hofi) mit der Gesamtnote 8,26 und "Lóa vom Lindenhof" (V: Glóblesi f. Sauðárkróki) mit 8,22 hervor. Diese vier Pferde stehen alle im Besitz des Gestütes Lindenhof. Schick und bewegungsstark in allen vier Gängen zeigte sich der sechsjährige und windfarbene Hengst "Litur vom Waldhof" (V: Hlöðvir f. Hindisvík) von Sabine Lass. 8,33 für die Reiteigenschaften (Tölt, Trab und Galopp: 9,0), insgesamt eine 8,20: So lautet das Resultat von "Litur", der an diesem Wochenende noch für Aufsehen sorgen sollte.

Zuerst gehörte die Halle des Westfälischen Pferdezentrums in Münster-Handorf am Samstagmorgen (28. April) jedoch den Jungpferden. In der Klasse der dreijährigen Hengste erhielt der kraftvolle "Svaði vom Fjakk-Hof" (V: Honir vom Kramersbruch) aus dem Besitz und der Zucht von Franz Josef Kaiser mit einer Endnote von 7,97 die beste Beurteilung. Zu höheren Noten griffen die Richter bei den vier Jahre alten Hengsten: Hier gehörte der Sieg "Austri frá Sæfelli" (V: Hlynur frá Kjarnholtum I). Styrmir Árnason stellte den ausdrucksvollen Rappschecken von Andrea Heim vor, der durch feine Reaktionen, ein harmonisches Gebäude, hochweite Bewegungen und eine sehr gute Haltung überzeugte.




Nach der Körung der Junghengste begann das Turnier am Samstagmittag. Gehorsam B und erste Vorentscheidungen von der Kinder-, über die Freizeit- bis hin zur kombinierten Sportklasse A/B dominierten das Programm. Von den Vorjahren verwöhnt, vermisste man in diesem Jahr einen bunten Show-Abend mit Präsentationen aus der Welt des Pferdesportes. Gleichwohl ist dies verständlich, wenn man an das erst kürzlich aufgehobene Transportverbot in NRW und andere Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit der Maul- und Klauenseuche (MKS) denkt. Niemand konnte eine aufwendige Show organisieren, wenn lange Zeit unsicher war, ob das Turnier überhaupt stattfinden würde. Eine Showeinlage, die Vorentscheidung in der Töltprüfung 1.3 der Sportklasse A/B sowie die Endausscheidung in der 1.1 der Jugend-/Juniorenklasse füllten schließlich den Abend aus. Und die Showeinlage hatte es in sich: Das Publikum bog sich vor Lachen als Hunde und Herrchen/Frauchen des Hundesportclubs Bramsche "Dog-Dancing" und das rasante Spiel "Flyball" vorführten. Die Nummer vereinte Spannung und Spaß miteinander und bot Abwechslung zwischen den Prüfungen.



Sonntag war dann der Tag der Entscheidungen: Vom frühen Nachmittag bis in den Abend hinein sollten 15 Endauscheidungen Schlag auf Schlag folgen. Als Einschub vermittelte eine Demonstration des Heiltherapeutischen Reitens mit der Therapeutin Anke Langskorn aus Altenberge eine ganz andere Art des Zusammenseins mit Pferden. Hier geht es nicht um Noten und Platzierungen, sondern um das Getragen werden und den Umgang mit dem Partner Pferd, was sich heilsam auf Körper und Geist auswirkt.

"Da rappelt's im Karton", so brachte Sprecher Florian Schneider treffend die Stimmung in der Endauscheidung der Töltprüfung 1.1 der Sportklasse A/B auf den Punkt. Tosenden Beifall gab es vor allem für den Sieger "Litur vom Waldhof" unter Jolly Schrenk, der die Prüfung mit einer Weltklasse-Note von 8,25 für sich entschied. Der erst sechsjährige Hengst erhielt allein beim Zügelüberstreichen drei mal die Note 9,0 und zwei Mal die 8,0! Da mussten sich Andreas Trappe und "Týrson vom Saringhof" mit dem zweiten Platz und der Endnote 7,38 begnügen. Auch im Viergang verwiesen Jolly Schrenk und "Litur vom Waldhof" (Endnote 7,43) Andreas Trappe und "Týrson" auf den zweiten Platz (7,0). Im Tölt 1.3 hatte dann Andreas Trappe mit "Teitur vom Lindenhof" (7,05) die Nase vorn. Den Fünfgang der Sportklasse entschied Dörte Mitgau auf "Gletta vom Ellenbach" (6,74) für sich.




Natürlich ist dies nur ein Ausschnitt aus dem Turniergeschehen dieser Tage in Handorf. Daneben gab es unzählige schöne Ritte in den Klassen der Kinder, Jugendlichen/Junioren, bei den Freizeitreitern oder in der Sportklasse C; leider gehörten auch weniger harmonische Bilder dazu: etwa zu tief verschnallte Hannoversche Reithalfter oder durchgezogene isländische Kandaren. Doch die harmonischen Ritte sind es, die im Gedächtnis bleiben und Lust auf die kommende Saison machen.