Wissen Sie noch, was Sie am 05.06.04 getan haben? Ich verrate Ihnen mal, was 25 Reiter bei durchwachsenem Wetter rund um den Schanzenhof durchmachen mussten!
Eine Ralley zu starten und gleich zu Beginn eine Schikane einzubauen, ist ja bekanntlich üblich. Und über eine Plane und durch einen Flatterbandvorhang zu reiten, eigentlich ein alter Hut. Aber haben Sie schon mal versucht, Ihren Instinkt zu unterdrücken? Dann stecken Sie mal Ihren Arm in einen dunklen Karton und ertasten darin befindliche Gegenstände. Sollte sich dann etwas haariges, achtbeiniges darin bewegen, denken Sie bitte an den Punktabzug, den es bei Zurückschrecken geben würde... und halten Sie durch. Und glauben Sie nicht, dass das neue graue Haar jetzt noch auffallen würde.
Das anvertraute, vermeintlich rohe Ei (welches auch so behandelt wurde) entpuppte sich sozusagen als ein "Kuckucks-Ei". Hätten Sie es tatsächlich ausgeschlürft? Na, hätten Sie? Wären Sie mutig genug gewesen, es hätte sich als gekocht herausgestellt... und hätte Ihnen extra Punkte eingebracht.
Weiter ging es mit Wasserbomben "einlochen". Auch ein Isi kann sehr hoch sein, wenn man versucht, von oben eine prallgefüllte Wasserbombe (ohne zu zerplatzen) in einem Eimer zu platzieren. Aber was machen Sie, wenn Sie auf einem Friesen sitzen?
Als nächstes mussten ähnlich wie beim Scrabble aus Papierschnitzel drei Worte gebildet werden. An sich eine der leichteren Übungen, wären da nicht neugierige Pferdenasen, die gerade Ersonnenes einfach davon bliesen. Anschließend galt es, eine Sprachbarriere zu überwinden. Bedeutet der Satz: "Auf dem nächsten Wegabschnitt müsst ihr nach Silbertalern Ausschau halten und zählen" tatsächlich AUF dem Weg? Oder entlang des Weges, also auch hängend? Ging man nun starren Blickes auf den Boden musste man schnell feststellen, so war das nicht gemeint. Also, Weg zurück, Augen auf und siehe da, da hingen sie. Deutsche Sprache, schwere Sprache! Oder hätten Sie´s gewusst?
Nun aber zu einem ganz besonderen Highlight, dem Verreiten! Traditionell auf jeder Ralley zu finden sind die professionellen Verreiter! Wer kann aber schon ahnen, dass der Weg sich in diesem Jahr von dem im letzten unterscheidet? Kann das Absicht sein? Als Erklärung musste wie immer die wunderbare Reitgegend und ein damit verbundener Umweg herhalten. Glauben Sie´s oder nicht.
Wieder dem richtigen Weg folgend ging es dann um Supernasen: Bitte erkennen Sie drei Flüssigkeiten am Geruch. Essigwasser und Glühwein lassen sich nicht leugnen. Aber Salzwasser, na da hört's auf. Jeder machte nun die Erfahrung, dass Salzwasser durch einen Strohhalm probiert nur nach einem schmeckt: salzigem Wasser! Dagegen waren die Textaufgaben geradezu eine Erholung (nicht für mich, bei Mathe hört es nämlich bei mir auf).
Danach sollte unsere Sprachbegabung getestet werden. Und das meine ich wortwörtlich. Wie, fragen Sie? Dann nehmen Sie bitte einen Korken von der Größe des Mount Everest in den Mund. Nun versuchen Sie einen Zungenbrechersatz so verständlich zu artikulieren, dass Ihr Teamkollege diesen errät. Ich glaube, ich habe mehrere Vögel gesehen, die vor Lachen vom Ast gefallen sind.
Zum Abschluss ging es um Zeitreiten. Aber nicht so, wie Sie jetzt bestimmt denken. Wie lang sind wohl 2 Minuten? Reiten Sie also von Punkt A los nach Punkt B und wieder zurück. Und seien Sie nach exakt 2 Minuten wieder bei Punkt A. Erstaunlich, bei dem einen dauerten 2 Minuten 1 Minute 31, bei dem anderen 2 Minuten 40. Aber leben wir nicht in einer freien Welt, einer Demokratie?
Zu guter Letzt musste noch jeder sein selbstverfasstes Gedicht abgeben. Hier mussten erschwerend die Worte: Rosa, Pony, Fahrrad, Tomate und Pass eingebaut worden sein. Hätten Sie gedacht, wie viele Goethes und Schillers unerkannt unter uns weilen? Im Anhang möchte ich Sie deshalb mit
einigen Auszügen erfreuen.
Was wäre so eine Rallye, wenn sie nicht mit einem gemeinsamen Grillvergnügen inkl. Siegerehrung enden würde? Ich für meinen Teil bin überzeugt, es gab an diesem Tag eigentlich nur Gewinner! (Ok, über meinen 4.Platz habe ich mich dann aber auch gefreut) Mein ganz besonderer Dank gilt vor allem dem Schanzenhofteam. Ohne sie wäre ein solcher Tag bestimmt nicht zu dem geworden, was er war: Ein ganz besonderer Tag für Mensch und Pferd. Mich seht Ihr auch im nächsten Jahr wieder...
Nicole Narloch
Die Platzierungen: 1. Platz Team 2: Maren Herbst auf Blakkur/Gerd Herbst auf Glofaxi/Liliana Lihs auf Flugsvinn
2. Platz Team 7: Martina Pritchard auf Tonka/Vera Becker auf Blökk
3. Platz Team 12: Susanne Meyer/Roger Schwartz auf Gustur
3. Platz Team 8: Anke Inert auf Balou/Martin Kunz auf Okadie