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Rasseportrait Mongolisches Pferd
[28.07.2004 • Autor: Elke Fleischer]


Mongolisches Pferd

• Geschichte

Wie lange es diese kleinen, zähen Pferde bereits gibt, lässt sich nicht so genau sagen, aber die ältesten Aufzeichnungen findet man bereits 2000 v. Chr. Somit kann das Mongolische Pferd als eine der ältesten Pferderassen der Welt gelten, was auch durch ihren Einfluss auf viele andere, vor allem asiatische, Rassen deutlich wird.

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in der Mongolei immer noch die meisten Pferde auf der Welt. Der riesige Bestand an diesen Pferden in Kombination mit der ererbten primitiven Lebenskraft haben den großen Einfluss auf andere Rassen ermöglicht.

In der Mongolei hat sich in den letzten Jahrhunderten nicht recht viel geändert. Die Menschen leben heute noch als Nomaden und somit ist ihr wichtigstes Mittel zum Fortbewegen das Pferd.

• Aussehen

Die Pferde werden meist als nicht unbedingt hübsch empfunden. Bei einer Größe zwischen 1,25 und 1,45 Zentimetern wirken die Pferde mit ihrem meist verhältnismäßig großen Kopf, der breiten Brust und dem kurzen Hals wie typische Wildpferde.

Das Mongolenpferd gibt es in fast allen Farben, besonders häufig sind Falben - aber es kommen beispielsweise auch Schecken vor. Weiter gibt es einige regionale Schläge, was die Pferde meist sehr verschieden aussehen lässt.
Eine dicke Mähne sowie ein kräftiger Schweif schützen die Pferde im Sommer (Insekten) wie im Winter (Kälte). Die Hufe sind meist von sehr guter Hufqualität und die Pferde können auch bei uns, wie in ihrer Heimat, barhuf laufen.

• Charakter

Das Mongolenpferd besitzt ein friedliches umgängliches Wesen, vorausgesetzt man hat die "harte Schale" einmal geknackt! In der Mongolei selber leben die Pferde frei im Herdenverband und nur die Tiere, welche zum Reiten gebraucht werden, werden eingefangen. Dagegen wehren sie sich am Anfang sehr stark, sind sie dann aber gezähmt, sind es tolle Pferde! Kaum durch etwas aus der Ruhe zu bringen, sind sie absolut verlässliche Partner und geradezu eine Lebensversicherung im Gelände. Von manchen Leuten werden sie aufgrund ihrer Ponygröße oft als stur bezeichnet, was jedoch nicht wirklich so ist. Das mongolische Pferd muss einfach verstehen, warum es etwas tut. Versteht es das, kann man eigentlich alles von ihm haben!!!

• Besonderes

Das Besondere und Angenehme beim Reiten des Mongolischen Pferdes ist, dass es meistens unter dem Sattel töltet. Es ist dazu kaum Gangpferdeerfahrung beim Reiten erforderlich, da es fast immer automatisch den Tölt geht - es hat dabei zwar kaum Aktion, wie es beispielsweise beim Isländer typisch ist, aber dafür braucht man auch nicht ständig treiben. Einmal "gestartet" läuft es wahrscheinlich ewig.....!!

• Vorkommen

Das Mongolische Pferd findet man fast ausschließlich in der Mongolei. Das liegt zum einen daran, dass es hauptsächlich als Nutztier verwendet wird und daher nie "in Mode" gekommen ist - und es einfach für den Westen keine interessante Pferderasse ist. Zum anderen waren die Grenzen der Mongolei nach außen bis vor etwa 10 Jahren verschlossen und somit hätte man die Pferde gar nicht exportieren können. Auch waren und sind bis heute die Leute in der Mongolei gar nicht daran interessiert ihre Pferde, welche für sie zu ihrem Kulturgut gehören, aus der Mongolei zu bringen.

• Nutzen und Bedeutung

In der Mongolei werden die Pferde als Reittiere oder aber auch als Packtiere verwendet. Auch Leder-, Fleisch- und Milchlieferant sind die kleinen Pferde. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb haben die Mongolen eine sehr innige Beziehung zu ihren Pferden.

Neben dem Dienst als Nutztier werden sie auch zu Pferderennen eingesetzt. Beim jährlichen Naadaam-Fest laufen die Pferde Strecken von 35 km und mehr im vollen Galopp!!!

Das Mongolische Pferd wird aufgrund der geringen Körpergröße oft als Kinderpony abgestempelt, was es jedoch keinesfalls ist. Es braucht, wenn es als Reitpferd genutzt werden soll - wie jedes andere Pferd auch - eine konsequente Erziehung und einen sehr selbstbewussten Reiter, da es mitunter gerne die Führung in der Partnerschaft zu übernehmen versucht. Konsequenz, Geduld und Liebe machen aber auch aus so einer seltenen und sehr ursprünglichen Pferderasse ein tolles Pferd. Dieses Pferd eignet sich aufgrund seines Körperbaues natürlich nicht gerade als das Sportpferd schlechthin - dennoch kleinere Dressuraufgaben und ein wenig Springen haben wohl noch keinem mongolischen Pferd etwas anhaben können. Aufgrund seiner natürlichen Gelassenheit, Unerschrockenheit und durchaus auch durch seine Ausdauer (die natürlich nicht von heute auf morgen da ist) liegen die Stärken des Mongolenpferdes eher beim Wanderreiten.

• Haltung und Fütterung

Die Pferde werden in ihrem Heimatland vollkommen frei in riesigen Herden gehalten. Daher ist es auch bei uns wichtig, diesen Pferden sowohl genügend Auslauf als auch ausreichend Sozialkontakt in einem Herdenverband zu bieten. Dadurch, dass diese Pferde in ihrer Heimat mit Temperaturen von -40 ° C bis + 40° C klarkommen müssen, ist für sie bei uns eine Offenstallhaltung die beste Lösung.
Gefüttert werden die Pferde in der Mongolei nicht - sie müssen sich selber um ihr Futter kümmern und sich mit dem kargen Weideland der Steppen-, Wüsten- und Berglandschaft zufrieden geben. Die Überfütterung bei uns kann zu Haut- und Hufproblemen führen. Was jedoch mit ein wenig Pferdeverstand sehr leicht in den Griff zu bekommen ist!!!








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• Teil 3: Grundlagen II
• Teil 4: Gangreiten I
• Teil 5: Gangreiten II
• Teil 6: Ausblick