Alvari von Oberbilstein wurde 1992 geboren und ist sicherlich einer der herausragenden Nachkommen von Andvari frá Sauðárkróki. Seine Mutter ist Gaska von Oberbilstein.
Alvari war bis zu seinem 9. Lebensjahr ein gekörter Hengst, eingetragen im Eliteregister mit einem hervorragenden FEIF-Ergebnis 1999 in Aegidienberg unter Walter Feldmann: Sein Exterieur wurde mit 8,17 bewertet, seine Reiteigenschaften mit 8,39, Gesamt 8,30, darunter besonders erwähnenswert seine Bewertung für Pass mit 9,83, seine Temperamentsnote mit 8,87, bei einer Leichtrittigkeit von 8,50.
Im gleichen Jahr qualifizierte er sich, ebenfalls unter Walter Feldmann, zur Sportklasse A im Fünfgang.
Äußerlich ähnelt er seinem Vater sehr, auch er ist 1,40 groß, Rappe mit dunkelroten Strähnen in der Mähne und je nach Jahreszeit auch im Fell.
Sein Röhrbein ist mit 21 cm Umfang noch kräftiger als das seines Vaters.
Alvari ist ein Fünfgänger mit endlos taktklarem Naturtölt in allen Tempi und ein Ausnahmepferd in Sachen Rennpass. Aktuell rangiert er auf Platz 5 im Worldranking im Speedpaß. Den diesjährigen Passcup der Bundestrainerin Marlise Grimm konnte er im 250 m Rennen für sich entscheiden, in seiner Spezialdisziplin Speedpass belegte er den zweiten Platz.
Alvari wurde von mir nicht als vielversprechendes Sportpferd gekauft, es war vielmehr Liebe auf den ersten Blick, der mich veranlasste, ihn dreijährig als bequemen Freizeittölter zu kaufen.
Seine Aufgabe bestand in erster Linie darin, meine damalige fünfköpfige Schäferhundeschar auszuführen, was heute noch eine seiner Lieblingsbeschäftigungen ist.
Zwischenzeitlich hat er sich sechsjährig als Distanzpferd bewiesen, als er die Rheinischen Meisterschaften in Heinsberg über 45 km ausschließlich im Tölt absolvierte und den ersten Platz belegte.
Sein Charakter ist unkompliziert und freundlich, geprägt von extremer Lauffreude und Siegeswillen, bei gut zu regulierendem Temperament.
Unerschrockenheit, Nervenstärke und unermüdlicher Eifer seinem Reiter zu gefallen, lassen für mein Dafürhalten keinen Wunsch, den man an ein Islandpferd stellen könnte, mehr offen.
Sein Sinn für Verantwortungsbewusstsein kommt zur Zeit zum Ausdruck, wenn ich mit ihm seine Kinder Funa von der Kollenbachquelle und Kjarni von Aegidienberg, beide dreijährig und damit Andvari Enkelkinder, als Handpferde mit in das Gelände nehme.
Sorgsam führt er sie durch Wasser, an stark befahrenen Hauptstraßen vorbei, achtet streng darauf, dass das von mir geforderte Tempo eingehalten wird, kurzum ein Reit – und Sportpferd, wie man es sicherlich nicht oft antrifft.
Mit Spannung erwarte ich die Leistungen von Funa und Kjarni, beides Fünfgänger mit viel lockerem Naturtölt, die sich jetzt schon nervenstark, sehr groß für ihr Alter (Funa aktuell 1,45 m, Kjarni aktuell 1,50 m) bei harmonischen Gebäude und großer Lauffreude präsentieren.