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'Lára von der Dilligsmühle - Von der Mutterstute zum Reitpferd'
[30.12.2001 • Autor: Hannah Frie]


Geburtsjahr: 1990
Farbe u. Abzeichen: Falbe, Aalstrich, schmaler Stern
Größe: etwa 1,36 Meter

Vater: Fylkir frá Akureyri
Mutter: Lýsa vom Brock
Mutter-Vater: Svipur frá Ytra-Skörðugili

Ganz objektiv kann ich als Mitglied der „Taktklar“-Redaktion nicht über Fylkir und seine Nachkommen reden, nenne ich doch selbst eine Fylkir-Tochter mein eigen: Lára von der Dilligsmühle.

Die Falbstute mit Aalstrich und schmalem Stern verbrachte ihre Fohlen- und Flegeljahre auf ihrem Geburtshof, der Dilligsmühle von Heinz und Maria Othmer. Dreijährig stellte sich die Stute den Augen der RichterInnen, deren (knapper) Kommentar: „Stabile Jungstute mit korrektem Bewegungsablauf.“ Dazu folgende Noten: 7.8 für das Interieur, 7.77 für das Exterieur und 7.7 für den Gang; das macht eine Gesamtnote von 7.74 – nicht gerade spektakulär.

Erste Lektionen als Reitpferd erhielt sie auf dem Gestüt Brock , wo sie auch von Valur vom Brock gedeckt und schließlich an die Familie Lass verkauft wurde. Dort war sie hauptsächlich Zuchtstute und brachte neben dem Hengstfohlen von Valur noch ein weiteres Fohlen, Linda (davon später mehr), zur Welt.

Unsere Wege begegneten sich 1997, als ich mich nach einer mittelgroßen Stute mit viel Tölt umsah. Lief sie beim Proberitt im
Lára im Frühjahr (li.) und im Winter (re.).
Paddock lustlos und gemütlich, änderte sich dies schnell, als wir ins Gelände gingen: Ohne Eisen flog Lára im Tölt über den Schotterweg, ließ sich nicht beeindrucken, als ein Fasan neben ihr aufflog und gab mir das Gefühle eines nie gekannten Geschwindigkeitsrausches im vierten Gang. Ein zweiter Ritt noch, dann war klar: Die stämmige Stute sollte es sein!

Dann die Überraschung Zuhause: Lára benahm sich mehr oder weniger wie ein (scheues) Jungpferd. Den täglichen Umgang und die Arbeit nicht gewohnt, fürchtete sie rasche Bewegungen der Menschen, zuckte bei Berührungen, raste im Roundpen kopflos umher und konnte sich in der Reitbahn schwer ausbalancieren. Also hieß es: Nochmal ganz in Ruhe anfangen, mit täglichem Umgang, Roundpen-Lektionen, Fahren vom Boden, Mitnahme als Handpferd usw.

Unterbrochen wurden diese ersten Übungen dann durch eine dritte Mutterschaft: 1998 war ich dabei, als ihre Tochter (Hoppandi) Mána (Vater: Valur vom Brock) auf die Welt kam. Lára vertraute mir inzwischen genug, um mich an diesem Ereignis teilhaben zu lassen.

Inzwischen ist aus der Mutterstute mit Leib und Seele auch ein Reitpferd geworden, das zwischen gutmütig, nervenstark, selbstsicher, lieb bis äußerst sensibel, temperamentvoll, hitzig, nervös und etwas bockig schwanken kann. Lára nimmt gerne Kommandos vorweg (besonders solche zum Beschleunigen), bestimmt gerne Tempo und Richtung und marschiert unermüdlich und energisch, zuweilen etwas hektisch vorwärts. Immer wieder muss man sich um Ruhe und Gleichmaß bemühen, sie davon überzeugen, dass nicht immer gerannt werden muss. Ihr Schritt ist taktklar, bisweilen zu eilig, wie auch der Trab, der bis ins Renntempo gesteigert werden kann und, bei dem ihre Schubkraft gut sichtbar wird. Der Galopp war anfangs eine (freudige) Überraschung: Locker, leicht, ohne zu rennen und sehr weich zu sitzen, kann man mit Lára wunderbar galoppieren. Viel Material hat sie für den Tölt, der sie allerdings etwas heiß macht. Tendiert der Tölt bei wenig Training zum Trab, so wird durch vermehrtes Tölten aus Lára quasi eine Naturtölterin (sie lässt sich auch an der Hand sehr leicht tölten). Dressurlektionen findet sie ziemlich doof, am liebsten läuft sie geradeaus! Auch, wenn Lára es manchmal eilig hat, so hört sie doch immer noch zu und ist noch nie durchgegangen. Ein besonders Talent zeigt Lára zudem für Lektionen der Freiarbeit im Roundpen: Sie reagiert äußert fein, ist sehr aufmerksam und folgt willig meiner Körpersprache.


Hoppandi Mána (li.) u. Linda vom Fassenhof unter Katja Kleer (re.).
Neben Lára leben ihre beiden Töchter Linda und Mána bei uns. Linda vom Fassenhof ist eine bald fünfjährige Þótti frá Holum-
Tochter und ein Braunfalbe, der immer mehr „schimmelt“. Sie ist gerade von Katja Kleer angeritten worden und zeigt sich kooperativ, freundlich und sensibel. Ihre jüngere Schwester Hoppandi Mána ist bald vier Jahre alt und eine hübsche Fuchsstute mit hellem Behang, mondsichelförmigem Stern über dem rechten und blauen Auge und hellwachem, etwas frechem Ausdruck. Ihr Vater ist Valur vom Brock. Beide Lára-Töchter sind kräftig, ziemlich groß, haben ein gutes Fundament und sind recht vielversprechend.

Und, wenn Lára im Winter zum Teddybär mutiert, ahnt niemand, was sich hinter dieser stabilen, schläfrig aussehenden Stute mit dem gutmütigem Auge alles verbirgt...








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