Maeja vom Lohfeld.

Einen ganz besonderen "Freude mit Fohlen"-Artikel schickte uns Dr. Susanne Bettenburg: "Fohlenbericht von der 'krummen' Maeja ;-): Am 26. Mai ist unser erster Nachwuchs auf dem Lohfeld geboren. Vater ist der in Österreich beheimatete Elite-Hengst Godur-Greifi frá Stora Hofi, Mutter die Stute Aldis vom Ruwerbach.

Wir fanden Maeja kurz nach ihrer Geburt um 3 Uhr in der Nacht. Wohlbehütet von Mama Aldis und Tante Litla stand sie wackelig auf ihren Beinen. Nachdem sie versorgt war und getrunken hatte, sind wir wieder frohgemut, dass es ein Stütchen ist, ins Bett gegangen.

	Maeja am ersten Tag im Stehen.

Am nächsten Morgen bei Tageslicht wurde es dann offenbar: das Fohlen war ganz schief, vom Becken an gedreht. Und die Beine sahen aus wie zwei parallele Flitzebögen. Trotz alledem sauste Maeja fröhlich im Trab oder Galopp um ihre Mama herum, aber es sah schon sehr ungewöhnlich und erschreckend aus.

In meiner tierärztlichen Tätigkeit habe ich schon viele angeborene Fehlstellungen gesehen, allerdings noch nie so extrem wie bei der kleinen Maeja. Sie hatte wohl etwas schief im Uterus der Mutterstute gelegen, aber wir waren eigentlich guter Dinge, dass sich das alles von alleine richten würde.

	Maeja, 4 Wochn alt.

Freunde und Bekannte, denen wir stolz unser Fohlen zeigten, schwiegen meist betreten, wenn sie sie sahen. Es war bestimmt mehr als einer dabei, der dachte, dass sich das nie verwachsen würde. Aber wir haben Recht behalten und wollen mit diesem Bericht allen Mut machen, die auch ein Krummbein-Fohlen bekommen. Lassen Sie sich von einem Tierarzt beraten, der sich mit so etwas auskennt, damit Sie frühzeitig einschreiten können, wenn etwas gegipst oder geschient werden muss. Aber ansonsten kann man nur raten, der Natur ihren Lauf zu lassen, es ist immer einen Versuch wert und kein Grund, das Fohlen sofort einzuschläfern.

	Maeja und Fleygur.

	Maeja (rechts im Bild) mit fünf Wochen.

Maeja ist nun 7 Wochen alt (4. Juni 2011) und seit circa 4 Wochen sieht man schon nichts mehr von der schiefen Hüfte und den krummen Beinen. Sie hat mittlerweile einen vier Wochen alten Halbbruder (Fleygur vom Lohfeld), mit dem sie den ganzen Tag rumtobt und ihr Leben auf der Wiese geniest. Beide Fohlen sind mit viel Gangpotential ausgestattet und gefallen uns ausnehmend gut."