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Im Rhythmus der
Natur - Zucht und Aufzucht von Islandpferden


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Die enge Verbundenheit
des Islandpferdes mit der Natur spiegelt sich seit Jahrhunderten
auch in Zucht und Aufzucht der Pferde wieder:
Damals wie heute verbringen auf Island zumindest die Zuchtstuten,
Fohlen und Jungpferde den Sommer auf großen |
Weideflächen fern des Heimathofes und ohne viel Menschenkontakt.
Zu einer Gruppe Stuten entlässt der Züchter einen ausgewählten Hengst,
der sie im Natursprung bedeckt. Über den Winter nehmen die Züchter
ihre Fohlen und Jungpferde inzwischen vielerorts in den Stall und
gewöhnen sie dabei an den alltäglichen Umgang.
In Anlehnung an Island geben die meisten Pferdezüchter auf dem Kontinent
ihren Islandpferden ebenfalls viel Freiheit zum Wachsen und Gedeihen:
Auch hier deckt der Hengst die Stuten zum größten Teil im Natursprung,
während der Sprung an der Hand oder eine künstliche Besamung hier
und auf Island noch in der Minderheit sind. Die Deckherde aus Stuten,
Fohlen und Hengst verbringt zwischen Frühjahr und Sommer mehrere
Wochen bis Monate zusammen - ein Zuchtverfahren ganz im Rhythmus
der Natur und zum Vorteil der Züchter, wie Fohlenraten von 95 %
belegen. Zudem sind Islandpferdestuten sehr fruchtbar und oft lange
als Mutterstuten im Einsatz.
Die Geburt der Islandpferde-Fohlen verläuft normalerweise ganz unproblematisch
während der Nacht oder früh am Morgen und die ersten Fohlen fallen
im Frühjahr quasi ins Gras. Von Anfang an sollen und können sie
auf großen Weiden mit Spielkameraden toben und auf Entdeckungsreisen
gehen.
Und auch für die weitere Aufzucht der Jungpferde gilt, dass sie
in Gruppen gleichaltriger Pferde und auf geräumigen Flächen gehalten
werden sollen. So können sie im Spiel ihre Grenzen austesten, sich
gegenseitig die Mähne kraulen oder nach Herzenslust herumtollen
und entwickeln ein normales Sozialverhalten, eine robuste Gesundheit,
Kraft und Ausdauer - beste Voraussetzungen für die Entwicklung zum
unproblematischen und willigen Reit-, Fahr- oder Zuchtpferd.
Während einige Züchter für eine möglichst „wilde“ Aufzucht ohne
Menschenkontakt plädieren, möchten andere die Pferde bereits in
jungen Jahren an den normalen Umgang, ans Aufhalftern, Anbinden,
Putzen und Führen gewöhnen.
Im vierten oder fünften Lebensjahr kommen die Jungpferde gewöhnlich
in die Hand eines Ausbilders, der sie erst am Boden schult und danach
einreitet.



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